Arten von Zahnprovisorien

druckendruckenvorlesen vorlesen

Den Begriff „Provisorium“ hört man in der Zahnarztpraxis häufig. Damit sind meist verschiedene Arten von Provisorien gemeint, die sowohl bei Schneide- als auch Backenzähnen eingesetzt werden können. 

Was ist ein Provisorium?

Ein Provisorium ist beim Zahnarzt ein Zahnersatz (z. B. Krone oder Brücke), der nur vorübergehend getragen wird, um die Zeit bis zur Versorgung mit dem endgültigen Zahnersatz zu überbrücken. Im Allgemeinen wird je nach Tragedauer in Kurzzeitprovisorium und Langzeitprovisorium unterschieden. Das Provisorium erfüllt seine Funktion, integriert sich optisch und fällt nicht weiter auf.

Vorteile eines Provisoriums

Das Provisorium schützt die behandelten Zähne vor äußeren Einflüssen und Reizen und gewährleistet die Kaufunktion. Darüber hinaus ist die Ästhetik durch ein Provisorium wiederhergestellt. Ebenfalls verhindert es, dass abgeschliffene Zähne ihre Position verändern und sich z. B. verschieben oder in eine Zahnlücke kippen. Außerdem werden Kieferfehlstellungen und Fehlbisse verhindert. Schon vor der Eingliederung des fertigen Zahnersatzes können sich die Patienten zudem an das neue Biss-, Kau- und Sprechverhalten gewöhnen sowie an die neue Ästhetik. 

Kurzeitprovisorien

Kurzzeitprovisorien werden meist nur für wenige Tage benötigt. Diese einfache Variante wird in der Zahnarztpraxis angefertigt und eingesetzt. Hauptsächlich werden Kurzzeitprovisorien bei Kronen und Brücken verwendet, um den präparierten Zahn zu schützen und die Gesellschaftsfähigkeit des Patienten sicherzustellen. Diese Provisorien bestehen in der Regel aus Kunststoff. Die individuelle farbliche Optik und die Passform sind nicht so gut wie bei einem im zahntechnischen Labor hergestellten Langzeitprovisorium.

Langzeitprovisorien

Ein Langzeitprovisorium soll die Kaufunktion und Zahnästhetik über einen längeren Zeitraum sichern. Es wird meist mehrere Monate getragen, der Patient ist dadurch gesellschaftsfähig. Als Langzeitprovisorium kann es lange Wartezeiten auf fertigen Zahnersatz überbrücken. Dies kann nötig sein, wenn Vorbehandlungen nötig sind, wie z. B. ein Knochenaufbau, eine vielfältige Sanierung von Nachbarzähnen nötig ist oder eine umfangreiche Parodontalbehandlung durchgeführt wird. In der Implantologie dienen Langzeitprovisorien zur Überbrückung der Einheilphase von Implantaten. 

Langzeitprovisorien sind aufwendiger, da sie über einen längeren Zeitraum getragen werden. Sie bestehen häufig aus einem mit Kunststoff oder Keramik verblendeten Metallgerüst.  

Arten von Provisorien

Provisorien können als vorübergehender Zahnersatz für Inlays, Zahnkronen, Zahnbrücken, Zahnprothesen oder Implantate dienen. Provisorien bei Zahnlücken sind z. B. einfache Klammerprothesen mit Kunststoffbasis bis hin zu Klammerprothesen mit Stahlbasis (Modellgussprothese), die als Provisorium, aber auch als endgültiger Zahnersatz dienen können. Alternativ zu einer Klammerprothese kann eine Klebebrücke (Marylandbrücke) für den Übergang eingesetzt werden, die mit Flügeln an Nachbarzähnen befestigt wird. Spezielle Zahnprovisorien gibt es für Implantate. 

Bildnachweis: ©viperagp – stock.adobe.com