Bestes Bauchgefühl

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Magenkneifen, saures Aufstoßen, Tumult im Darm? Da muss nicht gleich der Arzt ran. Rezeptfreie Arzneimittel aus der Apotheke reichen oft schon, um die Körpermitte wieder zu besänftigen.

Blähungen? In Luft auflösen

Zu viel Luft geschluckt? Bei hastigem Essen und Trinken passiert‘ s schnell und prompt rumort es im Magen-Darm-Kanal. Zudem haben Lebensmittel wie Hül­senfrüchte, Kohl und frisches Brot blä­hen­de Eigenschaften. Entschäumende Mittel mit Simeticon oder Dimeticon brem­sen die Gasbildung im Verdau­ungs­trakt. Diese gut verträglichen Wirk­stof­fe gelangen nicht in den Blutkreislauf und werden unverändert wieder aus­­ge­schie­­den.

Extra-Tipp: Blähende Kost mit Küm­mel- oder Fenchelsamen zubereiten, dann ist sie bekömmlicher.

Krämpfe? Kräuter räumen auf

Das Essen liegt schwer im Magen, es drückt oder krampft im Bauch … Ein Fall für Arzneitees, Tropfen oder Kapseln mit Heilkräutern wie Kamille, Fenchel, Anis, Kümmel, Pfefferminze und Angelikawurzel (En­gelwurz). Sie bringen die Verdauung in Schwung, wirken magenberuhigend, lin­dern zudem Völlegefühle und Blähungen. Effektive Krampflöser sind Tabletten mit dem Wirkstoff Butylscopolamin.

Extra-Tipp: Wärmflasche oder Kirsch­kern­kissen sorgen für ein besseres Bauchgefühl.

Verstopfung? Darmtätigkeit ankurbeln

Macrogol ist ein verträglicher Wirkstoff, der die Darmbewegung anregt und die Verstopfung löst. Es gibt auch zahlreiche andere rezeptfreie Abführhelfer mit synthetischen oder natürlichen Substanzen, darunter Tropfen, Tabletten, Tees und Klistiere.

Extra-Tipp: Damit der Darm gut funktioniert, haben sich Probiotika bewährt. Die nützlichen Mikroorganismen sorgen für ein gesundes Mikrobiom (Darmflora).

Sodbrennen? Das Feuer löschen

Das scheußliche Brennen hinter dem Brustbein wird oft von saurem Aufstoßen begleitet. Die Ursache: Der Magen bildet zu viel Säure, die in die Speiseröhre aufsteigt. Schnell helfen sogenann­te Antazida – diese Kautabletten oder Suspensionen neutralisieren und binden die Säure. Etwas anders wirken Protonenpumpenhemmer wie Pantopra­zol: Sie unterdrücken die Bildung von Magensäure und dürfen ohne ärztlichen Rat nur kurzzeitig eingenommen werden.

Extra-Tipp: Falls Sodbrennen nachts plagt, mit erhöhtem Oberkörper schlafen.

Durchfall? Tschüss, Keime  

Zur Behandlung von Durchfallerkrankun­gen wird häufig der Wirkstoff »Saccharomyces boulardii« eingesetzt. Es handelt sich dabei um eine Trockenhefe, die in Arzneimitteln gefriergetrocknet enthalten ist. Die Substanz besiedelt die Darmwand und hemmt die Durchfall auslösenden Keime in ihrem Wachstum, die dann mit dem Stuhlgang ausgeschieden werden.

Extra-Tipp: Arzneihefe eig­­net sich auch zur Vorbeugung von Rei­se­durchfall.

Übelkeit? Den Brechreiz ­stoppen

Bei Übelkeit und Erbrechen helfen Tabletten oder Zäpfchen mit dem Arz­neistoff Dimenhydrinat, der direkt im Brech­zentrum des Gehirns wirkt. Wer dem Übel natürlich Paroli bieten möchte, kann es mit Ingwertee versuchen.

Extra-­Tipp: Durch heftiges Erbrechen verliert der Körper viel Flüssigkeit und wichtige Mineralstoffe. Elektrolytlösungen aus der Apotheke gleichen die Defizite aus. 

Wann zum Doc?

Dauern Magen-Darm-­Beschwerden länger als zwei bis drei Tage an, ­bitte den ­Hausarzt aufsuchen!

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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