Dem Schlaganfall vorbeugen

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Ein Großteil aller Schlaganfälle ließe sich vermeiden. Vor allem durch gesunde Lebensgewohnheiten und die konsequente Behandlung gefäßschädigender Vorerkrankungen. Lesen Sie hier, wie Sie sich schützen können.  

Jahr für Jahr erleiden hierzulande rund 270.000 Menschen einen Schlaganfall, Mediziner sprechen von Apoplex. Er ist bei uns die dritthäufigste Todesursache. Und er kann jeden treffen! Zwar steigt das Risiko im Alter, aber auch junge Menschen und sogar Kinder bleiben nicht verschont. Meist ist eine Minderdurchblutung des Gehirns verantwortlich, häufig ausgelöst durch ein Blutgerinnsel. Im Medizinerdeutsch heißt die Diagnose dann: ischämischer Schlaganfall.  

Bessere Prognose 

Wer einen solchen Hirninfarkt bekommt, hat heute wesentlich bessere Überlebenschancen als noch vor einigen Jahrzehnten. Das konnten Wissenschaftler der Universitäten Würzburg und Erlangen in einer Studie zeigen, für die die Forscher die Daten von über 3.300 Patienten auswerteten. Verbesserte Therapien haben mit Sicherheit dazu beigetragen, dass Schlaganfall-Patienten heute eine deutlich günstigere Prognose haben. Zudem verfügen sehr viele Kliniken mittlerweile, anders als noch vor 30 Jahren, über spezielle Schlaganfall-Stationen. Auf diesen Stroke Units werden Betroffene umfassend von erfahrenen Spezialisten behandelt.   

Verhindern statt behandeln 

Unbestritten ist: Bei einem Apoplex zählt jede Minute, und eine rasche Behandlung ist oft lebensrettend. Noch besser wäre es allerdings, ihn von Vornherein zu verhindern. Und auch das ist in vielen Fällen möglich! Unbestritten ist nämlich auch, dass bestimmte Risikofaktoren für den überwiegenden Teil aller Hirninfarkte verantwortlich sind. Nur auf wenige davon haben wir keinen Einfluss, etwa auf unsere genetische Veranlagung und auf unser Alter. Die meisten hingegen können wir gut beeinflussen und so auch unser persönliches Schlaganfall-Risiko senken. Experten betonen, dass etwa 70 Prozent aller Schlaganfälle vermeidbar sind.  

Risikofaktoren kennen 

Zu den Hauptrisiken gehören ungesunde Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Bewegungsmangel, hoher Alkoholkonsum und ein Übermaß an Stress. Hinzu kommen Übergewicht und bestimmte Vorerkrankungen, die die Gefäße schädigen. Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte und Diabetes, aber auch Herzprobleme wie Vorhofflimmern öffnen dem Apoplex Tür und Tor, wenn sie nicht frühzeitig erkannt und konsequent behandelt werden.  

Ein ungünstiger Lebensstil und gefäßschädigende Zivilisationskrankheiten gehen oft Hand in Hand. Wer sich beispielsweise kaum bewegt, hat häufig mit überflüssigen Kilos zu kämpfen – sein Risiko für Bluthochdruck und Typ-2-Diabetes steigt. Dauerstress kann den Blutdruck ebenfalls in die Höhe treiben, ungesunde Kost den Zucker- und Fettstoffwechsel durcheinanderbringen, Zigaretten schädigen die Gefäße und begünstigen Arteriosklerose … Das Fatale: Kommen mehrere Risikofaktoren zusammen, potenziert sich die Schlaganfall-Gefahr.  

Mehr Bewegung, weniger Stress  

Diese Zusammenhänge machen klar: Wer vorbeugen möchte, sollte unbedingt gesunde Gewohnheiten pflegen. Das bedeutet: 

  • keine Zigaretten, 
  • mindestens 30 Minuten moderate Bewegung am Tag, 
  • ausgewogen nach dem Vorbild der Mittelmeerküche essen, 
  • Alkohol nur in Maßen trinken, 
  • unnötigen Stress vermeiden bzw. für Stress-Ausgleich, sprich:
  • Entspannung sorgen, 
  • Übergewicht abbauen – ein gesundes Essverhalten mit viel pflanzlicher Frischkost und regelmäßiger Ausdauersport helfen dabei. 

Krankheiten auf der Spur  

Um die Hirnschlag-Gefahr zu senken, ist es zudem wichtig, Vorerkrankungen rechtzeitig auf die Spur zu kommen. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen es, hohe Blutdruck-, Blutfett- oder Blutzuckerwerte, die anfangs meist keinerlei Beschwerden verursachen, früh zu erkennen und zu behandeln, ehe sie im Körper massiven Schaden angerichtet haben.  

Bei Diabetes kommt es beispielsweise auf eine gute Blutzuckereinstellung an, und ein hoher Blutdruck muss konsequent auf Normalniveau gesenkt werden. Besonders tückisch ist Vorhofflimmern, eine spezielle Form der Herzrhythmusstörung, die das Schlaganfall-Risiko mindestens um das Fünffache erhöht. Um die Gefahr einzudämmen, wird der Arzt Medikamente verordnen und den Behandlungserfolg engmaschig kontrollieren.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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