Die beste Pflege für kranke Haut

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Erkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte sind immer ein Fall für den Arzt. Aber der Patient selbst kann viel dazu beitragen, die beschwerdefreie Zeit zwischen den Erkrankungsintervallen deutlich zu verlängern – das Team in der Apotheke unterstützt Betroffene kompetent.

Die Neurodermitis bzw. das atopische Ekzem verläuft chronisch und in Schüben. Sie ist bei jedem Patienten unterschiedlich ausgeprägt und erfordert eine individuell abgestimmte Therapie. Das schwerwiegendste Symptom ist der starke, häufig unerträgliche Juckreiz, der mit Entzündungen der Haut einhergeht. Um dem Teufelskreis aus Entzündungen, Jucken und Kratzen möglichst schnell zu entkommen, verschreibt der Arzt Cremes oder Salben mit Kortison. Sie lindern die Entzündung in der Haut rasch und werden möglichst immer nur kurzfristig, bei einem akuten Schub, eingesetzt. Auch die ebenfalls verschreibungspflichtigen Calcineurin-Inhibitoren können zum Einsatz kommen: Sie fahren die Entzündungsreaktion weiter herunter, stärken die Hautbarriere und machen die Haut widerstandsfähiger gegen schädliche Einflüsse. Sowohl diese als auch Präparate mit Cortison müssen immer genau nach Anweisung des Arztes angewendet werden.

Ganz entscheidend, um Häufigkeit und Schwere von Ekzemschüben zu verringern, ist die regelmäßige Basispflege der Haut. In der Apotheke gibt es Produkte mit hochwertigen Feuchthaltemitteln, beispielsweise Glycerin oder Harnstoff. Sie verbessern den Zusammenhalt der Hornzellen in der Hautbarriere, sorgen für eine glattere Hautoberfläche und verringern den Wasserverlust aus den äußeren Hautschichten. Achten Sie darauf, dass die Produkte keine reizenden oder allergieverdächtigen Stoffe wie Farb- oder Duftstoffe enthalten. Das Team in der Apotheke berät Sie gern.

Die Basistherapie muss täglich morgens und abends durchgeführt werden. Ein seifenfreies, rückfettendes Duschöl ist gut – aber bei Neurodermitis kein Ersatz für das Eincremen. Die Basispflege sollte am besten direkt nach dem Abtrocknen am ganzen Körper und nicht zu sparsam aufgetragen werden. Als Anhaltspunkt dient der Verbrauch pro Woche: Er sollte bei Erwachsenen ungefähr 500 Gramm, bei Kleinkindern 100 Gramm betragen.

Da die Haut bei Neurodermitis überdurchschnittlich häufig von schädlichen Bakterien besiedelt ist, die wiederum Entzündungen hervorrufen können, ist Hygiene wichtig. Waschen Sie die Hände vor dem Eincremen gründlich und halten Sie die Fingernägel kurz und sauber. Am besten geeignet sind Produkte zur Basispflege in Tuben oder Spendern, Tiegel sind aufgrund der großen Oberfläche anfällig für Verschmutzungen. Cremetuben müssen nach der Anwendung direkt wieder verschlossen werden. Sie sollten weder in der Sonne noch im Bad über der Heizung liegen.

Bei Psoriasis die Haut unterstützen

Schuppenflechte bzw. Psoriasis ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung, die hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, die Haut betrifft. Durch Fehlleitungen des Immunsystems kommt es zu einer Entzündung, die die Erneuerung der Hautzellen massiv beschleunigt. Dies führt zu geröteter, verdickter Haut, die schuppt, juckt und manchmal auch schmerzt. Die Beschwerden können auch an der Kopfhaut auftreten und die Nägel betreffen. Rund 30 Prozent der Patienten entwickeln zusätzlich Gelenkbeschwerden mit Schmerzen und Schwellungen, z. B. im Knie oder in den Gelenken von Fingern und Zehen. Psoriasis lässt sich nicht heilen, aber gut therapieren. Bei leichten Formen kann der Arzt Cremes, Lotionen, aber auch Bestrahlungen mit UV-Licht und Salzbäder verordnen. Bei stärkeren Ausprägungen reicht die lokale Therapie nicht. Dann kommen Tabletten, Injektionen oder Infusionen zum Einsatz. Zur Behandlung schwerer Psoriasis gibt es inzwischen auch moderne Therapieformen mit sogenannten Biologicals,
z. B. speziellen Antikörpern, mit deren Hilfe auch in diesen Fällen gute Therapieerfolge erzielt werden können.

Eine konsequente Hautpflege ergänzt auch hier die Therapie. Pflegeprodukte mit Harnstoff helfen, die Hornschicht der Haut zu lösen und so ihre Regeneration zu unterstützen. Ist die Haut sehr trocken, eignen sich fetthaltige Cremes ohne zusätzliche Duft- und Konservierungsstoffe. n

Maßgeschneiderte Basispflege gibt es in der Apotheke.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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