
Ei der Daus!


Symbol für neues Leben, für Sonntagsfrühstück und für Hühnerstall. Das Ei ist ein Tausendsassa. Was alles in ihm steckt, wird Sie verblüffen – nicht nur zu Ostern.
Von wegen fettig
Eisern hält sich das Vorurteil, Eier seien Cholesterinbomben. Oberflächlich betrachtet stimmt das auch. Knapp 300 Milligramm pro Dotter sind eine Wucht. Gleichzeitig aber verbergen sich Substanzen darin, die wie eine natürliche Cholesterinbremse wirken. Lecithin nämlich hilft, Blutfette zu senken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern. Außerdem gilt es als Treibstoff fürs Gehirn, es fördert das Denken und hält den Geist wach.
Bye-Bye, braunes Ei?
Noch können wir vor dem Eier-Regal wählen – aber wie lange noch? Der Bundesverband der deutschen Eierzeuger rechnet damit, dass in etwa zehn Jahren die Schalenfarbe ein Einheits-Weiß sein wird. Der Grund ist rein wirtschaftlicher Natur: Denn Hühner, die genetisch bedingt Eier mit heller Schale produzieren, seien robuster. Es heißt, sie leben und legen länger. Bereits heute hat sich der Anteil brauner Eier in den Supermärkten halbiert und liegt nur noch bei 30 Prozent. Statistisch gesehen mögen wir Älteren aber lieber ein braunschaliges Frühstücksei. Den Jüngeren ist die Farbe egal, für sie steht die artgerechte Haltungsform im Vordergrund.
Schatz unter der Schale
60 Prozent Eiweiß, 30 Prozent Dotter, zehn Prozent Schale. So schnell ist ein Ei doch nicht erklärt. Jede Menge mehr steckt drin. Nahezu alle Vitamine – außer Vitamin C – sind enthalten, auch solche, von denen wir in der Regel zu wenig bekommen: Vitamin D für ein intaktes Immunsystem, stabile Knochen und starke Nerven; oder auch Vitamin B¹², das an fast allen Stoffwechselfunktionen beteiligt ist. Und in Sachen Mineralstoffe und Spurenelemente ist das Ei ohnehin eine wertvolle Schatzkiste: Calcium, Eisen, Folsäure, Zink – vieles, was wir zum Gesundbleiben brauchen, produziert die Henne binnen 24 Stunden.
Bitte in bio
Rund 230 Eier köpft jeder von uns im Jahr – eine stattliche Zahl. Grund genug, um zu hinterfragen, aus welchem Stall sie eigentlich kommen. Kaufen Sie Eier beim Bauern in Ihrem Ort, können Sie sich selbst ein Bild machen. Nicht jeder von uns aber hat diese Möglichkeit. Daher achten Sie erstens auf Regionalität, zweitens auf die Haltungsform – beides erkennbar am Stempel auf dem Ei. Beginnt der Code mit einer »0«? Bravo! Dann haben Sie ein Bio-Ei. So richtig glücklich sind die Hühner, deren Gelege eine Verbandszertifizierung wie Bioland, Demeter oder Naturland hat. Solche Siegel sagen aus, dass die Hennen ein weitläufiges Freigehege nutzen, nach Regenwürmern scharren und frisches Gras picken dürfen. Auch sonst gibt’s nur leckeres Biofutter.
Übrigens: Finger weg von gefärbten Eiern aus dem Supermarkt. Weil sie vorgekocht sind, besteht keine Angabepflicht zur Haltungsform. Unklar ist also, unter welchen Bedingungen die Hennen leben, womöglich zusammengepfercht im Käfig auf offenen Kotstellen.
Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de
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