Erste Hilfe bei Verletzungen


Geprellt, verstaucht, gezerrt: Beim Sport, aber auch im ganz normalen Alltag, kann es schnell zu Verletzungen kommen. Dann heißt es: Richtig handeln!
Bordsteinkante übersehen, auf den frisch gewischten Fliesen ausgerutscht – der Alltag ist manchmal voller Tücken. Gerade auch beim Sport, so gesund er grundsätzlich ist, besteht ein gewisses Risiko, sich eine Verletzung zuzuziehen. Manchmal reicht dazu schon ein falscher Schritt oder ein kleiner Zusammenprall aus. Läufer knicken schnell einmal um und verstauchen sich den Fuß, Mannschaftssportler tragen beim Körperkontakt mit Gegnern häufig Prellungen davon. Besonders verletzungsgefährdet sind allerdings untrainierte Sportler und diejenigen, die sich beim Training überfordern.
PECH gehabt!
Ist es erst passiert, tut schnelles Handeln not. „Die richtige Erste Hilfe entscheidet mit, wie gut und schnell Verletzungen wieder ausheilen können“, weiß Dr. Julian Bleek, Arzt im AOK-Bundesverband. Bei sogenannten geschlossenen Verletzungen, zu denen Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen gehören, sollte man als Erste-Hilfe-Maßnahme die leicht zu merkende PECH-Regel beherzigen:
P wie Pause: Wer sich den Fuß „verknackst“ oder das Bein geprellt hat, sollte möglichst umgehend Bewegung vermeiden, denn der verletzte Körperteil braucht Ruhe.
E wie Eis: Kühlen ist enorm wichtig, weil es einer Schwellung des verletzten Gewebes entgegenwirkt und schmerzlindernd wirkt. Um Kälteschäden zu vermeiden, gilt jedoch: Eis und Kältepackungen sollten niemals direkt auf die nackte Haut gelegt, sondern mit einem Tuch oder Handtuch umwickelt werden. Bei offenen Wunden dürfen keine Kältepackungen angewendet werden.
C wie Compression: Ein Druckverband verhindert das Anschwellen der verletzten Körperregion.
H wie Hochlagern: Es ist wichtig, die verletzte Körperregion über Herzhöhe zu lagern. Das hilft, die Schwellung möglichst gering zu halten.
Besser zum Arzt?
Mit der PECH-Regel kann man nichts falsch machen. Wer dagegen einfach nur abwartet, riskiert, dass die Genesung umso länger dauert. Oft haben Sportler selbst ein gutes Gefühl dafür, ob sie so schwer verletzt sind, dass sie einen Arzt aufsuchen müssen. Bei größeren und schmerzhaften Blessuren ist jedoch immer ein Arztbesuch erforderlich.
Neben geschlossenen Gelenk- und Muskelverletzungen zieht man sich gerade beim Sport auch schnell Abschürfungen, Risse und Platzwunden zu. Damit sich die Wunden nicht entzünden, sollten sie sofort desinfiziert werden. „Reinigen Sie verschmutzte Wunden am besten mit fließendem sauberem Wasser und nutzen Sie dann ein Wunddesinfektionsmittel“, rät Bleek. Anschließend sollten Wunden mit einem sterilen Wundverband abgedeckt werden. Überprüfen Sie den Tetanusschutz. Bei tieferen oder klaffenden Wunden sollte der Arzt entscheiden, ob genäht werden muss.
Beugen Sie vor! – Um das Verletzungsrisiko zu senken, sollten sportlich Aktive …
- keinen „Kaltstart“ hinlegen, sondern sich gut aufwärmen.
- mit gut sitzenden Sportschuhen und evtl. erforderlicher Schutzausrüstung trainieren.
- sich körperlich nicht überfordern.
- das Trainingspensum langsam steigern.
Jetzt besser pausieren!
Quelle: www.ratgebergesund.de
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