Fitness für die grauen Zellen

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Wer rastet, der rostet – das trifft auch auf unser Gehirn zu. So bringen Sie mehr Bewegung in den Alltag und Ihr Oberstübchen in Schwung.

Ein gesunder Lebensstil mit viel Bewegung hält körperlich fit, keine Frage. Aber auch unsere grauen Zellen kommen auf Trab und profitieren davon, sogar lebenslang. Zahlreiche Studien belegen mittlerweile, dass ein bewegtes Leben die geistige Leistungsfähigkeit erhalten und das Risiko für Demenzerkrankungen senken kann. Denn körperliche Aktivität trainiert nicht nur die Muskeln, sie verbessert allgemein die Durchblutung und Sauerstoffversorgung – bis in die kleinsten Gehirngefäße. So werden die Nervenzellen gestärkt, können sich neu bilden und neu miteinander verknüpfen. Mit dem Gehirn-Jogging sollten wir es daher ruhig wörtlich nehmen!

Mäßig, aber regelmäßig

Auf sportliche Höchstleistungen kommt es dabei gar nicht an. Unsere grauen Zellen freuen sich vielmehr über mäßiges, aber regelmäßiges Training. Experten raten zu 150 Minuten Bewegung pro Woche. Das klingt erst einmal viel, entspricht aber letztlich nur gut 20 Minuten pro Tag. Die haben wir mit mehr bewusster Aktivität im Alltag schnell zusammen: Treppensteigen statt mit dem Aufzug fahren, das Auto öfter mal stehen lassen und radeln, eine Station früher aus dem Bus aussteigen und den Rest der Strecke zu Fuß gehen … Als optimale Ergänzung zur Alltagsbewegung empfehlen Experten zwei Mal pro Woche Ausdauersport, zum Beispiel Nordic Walking, Radfahren, Schwimmen und Aqua-Gymnastik. Auch Wandern und Tanzen gehören dazu.

Erst checken, dann starten

Zugegeben, oft ist es schwer, sich aufzuraffen. Und vor allem ältere Menschen fürchten, nicht mehr belastbar genug zu sein. Bewegung ist aber keine Frage des Alters, sondern eine Frage des passenden Programms. Bevor es an den Start geht, sollten Senioren und alle, die länger nicht sportlich aktiv waren oder körperliche Einschränkungen haben, sich zunächst sportmedizinisch checken und beraten lassen. Ob die Wahl dann auf Walken, Wandern oder Wassersport fällt – wichtig ist ein individuelles Einsteigerprogramm, das keinen überfordert. So fällt der (Neu-)Start leichter!

Die Abwechslung machtʼs

Das Gehirn liebt nicht nur Bewegung, son-dern auch Abwechslung. Daher ist es eine gute Idee, von Zeit zu Zeit eine neue Laufstrecke zu wählen, andere Gymnastikübungen oder Tanzschritte auszuprobieren. Das sorgt für zusätzliche Reize und Impulse im Oberstübchen. Auch haben Forscher festgestellt, dass Überkreuz-Übungen die rechte und die linke Gehirnhälfte optimal trainieren und koordinieren. Beispiel: Mit der rechten Hand ans linke Knie oder an den linken Fuß tippen und umgekehrt. Einfache Übungen lassen sich im Stehen oder Sitzen machen und eignen sich auch prima für zu Hause. Wenn es jetzt draußen nass, kalt und glatt ist, sollten wir unser Gehirn-Jogging lieber nach drinnen verlegen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de

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