Heilen mit Wärme

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Wenn es im Rücken zieht, im Knie schmerzt oder im Bauch kneift,
setzen viele Menschen auf die heilende Kraft der Wärme. Aus gutem Grund!

Wärme ist ein uraltes Heilmittel. Schon unsere Vorfahren linderten ihre Muskel- und Gelenkbeschwerden durch das Auflegen warmer Steine und bereits die alten Römer genossen es, in heißem Wasser zu schwelgen. Heute wissen wir, dass Wärme nicht nur für Wohlbefinden sorgt, sondern auch einen Einfluss auf das vegetative Nervensystem hat. Sie kann die verkrampfte Muskulatur entspannen, die Durchblutung fördern, Stoffwechselprozesse unterstützen, Schmerzen lindern und Heilungsprozesse fördern.

Heißgeliebte Klassiker

Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass die gute alte Wärmflasche in wohl jedem Haushalt zu finden ist. Ruck-zuck mit heißem Wasser gefüllt, wirkt ihre wohltuende Wärme beispielsweise bei krampfartigen Unterleibsschmerzen und bei Bauchweh lindernd. Doch Vorsicht: Die Ausgangstemperatur darf nicht zu hoch sein, sonst drohen Verbrennungen. Alternativen zur klassischen Wärmflasche sind Kirschkernsäckchen und Heizkissen.

Ist die Nacken-, Rücken- oder Schultermuskulatur schmerzhaft verspannt, sind Wärmeumschläge und -auflagen aus der Apotheke eine gute Wahl. Sie bestehen aus hautfreundlichem Material und beinhalten Wärmezellen mit Eisenpulver, Salz, Wasser und Aktivkohle. Durch das Öffnen der Packung reagiert das Eisenpulver in diesen Zellen mit dem Luftsauerstoff. Dabei wird Wärme erzeugt. Innerhalb kurzer Zeit erwärmen sich die Zellen selbstständig auf die therapeutische Temperatur von 40 Grad Celsius, die über mindestens acht Stunden unverändert gehalten wird. Vorteil von Wärmeumschlägen und -auflagen ist die lange Einwirkungsdauer bei mittlerer Temperatur. 

Starke Einheizer  

Gut gegen Muskelschmerzen sind auch Wärmesalben und -pflaster auf Basis von Pfeffer- oder Chiliwirkstoffen. In vielen Wärmepflastern steckt der aus der Chilischote stammende Wirkstoff Capsaicin, der direkt in den Schmerzkreislauf eingreift. Zusätzlich bewirkt er eine gesteigerte Durchblutung des Muskelgewebes. Dadurch wird das Gewebe wieder besser mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, Stoffwechsel-Endprodukte werden schneller abtransportiert.

Für die Anwendung in den eigenen vier Wänden eignen sich auch warme Packungen und Bäder: Dazu zählen Fangopackungen, Heilerde, warme Moorbäder, Lehm- und Schlammpackungen. Warme Schwefelbäder und Moorpackungen kommen unter anderen bei chronischen Gelenkschmerzen zum Einsatz. Sind die Gelenke bei Rheuma allerdings akut entzündet, ist Wärme tabu.

Richtig schweißtreibend

Nicht nur von außen, sondern auch von innen hat Wärme übrigens einen therapeutischen Nutzen. Ein gutes Beispiel sind schweißtreibende Erkältungstees mit Linden- und Holunderblüten, die den Körper kräftig ins Schwitzen bringen und so helfen, die Infektion zu vertreiben. Bewährt gegen Schnupfen, Bronchitis und Nasennebenhöhlen-Entzündung haben sich auch heiße Dampfinhalationen, die zähes Sekret verflüssigen. 

Welche Wärmeanwendung sich abhängig von den jeweiligen Beschwerden und Schmerzzuständen besonders eignet – dazu berät man Sie gern in Ihrer Apotheke.

Einfach wohltuend!

Wärme hilft unter anderem bei:

• Muskelverspannungen

• rheumatischen Beschwerden

• Rückenschmerzen

• Blasenentzündungen

• Magen-Darm-Problemen

• Menstruationsbeschwerden

• Einschlafstörungen

Bei Schmerzen hilft auch eine Wärmflasche.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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