Heuschnupfen: Überlisten Sie Ihr Immunsystem

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Sobald die ersten Sträucher und Bäume blühen, beginnt für Pollenallergiker wieder eine lange Leidenszeit. Doch Heuschnupfen lässt sich ursächlich bekämpfen.

Den Auslösern ihrer Allergie völlig aus dem Weg zu gehen, ist für Heuschnupfen-Patienten beinahe unmöglich. Für einen Großteil der Pollenallergien ist der Blütenstaub von Haselnuss, Erle und Birke sowie von Gräsern, Roggen und Beifuß verantwortlich. Sobald die Pollen mit den Schleimhäuten in Berührung kommen, wehrt der Körper die eigentlich harmlosen Stoffe mit einer übertriebenen Reaktion ab. Die Folgen sind heftige Niesattacken, Fließschnupfen, tränende, rote Augen und Abgeschlagenheit. 

Exakte Diagnose 

Wer unter diesen Beschwerden leidet, sollte unbedingt einen auf Allergien spezialisierten Facharzt, einen Allergologen, aufsuchen. Anhand gezielter Untersuchungen und Tests kann er eine Pollenallergie sicher diagnostizieren und die richtige Behandlung einleiten. Das ist wichtig, denn unbehandelt kann Heuschnupfen auch allergisches Asthma auslösen, was bei mindestens jedem vierten Patienten im Laufe der Jahre der Fall ist. 

Um akute Beschwerden zu lindern, kommen antiallergische Medikamente zum Einsatz, zum Beispiel Antihistaminika. Viele dieser Arzneimittel gibt es ohne Rezept als Tabletten zum Einnehmen, als Nasenspray und Augentropfen. Diese Präparate lindern die Symptome zuverlässig und rasch, ursächlich bekämpfen können sie den Heuschnupfen aber nicht. 

Dauerhaft beschwerdefrei 

„Die einzige Chance, um dauerhaft lästige Beschwerden loszuwerden, bietet eine Hyposensibilisierung“, sagt Dr. Astrid Maroß, Ärztin im AOK-Bundesverband. Bei dieser Therapie, die auch spezifische Immuntherapie genannt wird und in der Regel mehrere Jahre dauert, wird der Patient langsam an die krank machenden Pollenallergene gewöhnt. Ziel der Behandlung ist es, den Körper gegen die Allergieauslöser unempfindlich zu machen – das Immunsystem wird quasi überlistet.

Schlägt die Behandlung an, werden die Symptome mit der Zeit immer schwächer. Bei einem Teil der Patienten lässt sich auf diese Weise auch die Entstehung von allergischem Asthma verhindern. „80 bis 85 Prozent der Patienten haben nach der Therapie keine Beschwerden mehr“, so Maroß. Voraussetzung ist aller­dings, dass Betroffene bei der Behandlung konsequent mitmachen. 

Mittlerweile gibt es verschiedene Formen der Hyposensibilisierung. Der Mediziner entscheidet, für wen welche Immuntherapie geeignet ist und wann am besten damit begonnen wird. Bei der klassischen Hyposensibilisierung erhalten die Patienten in der Anfangszeit wöchentlich, später monatlich Injektionen mit einer immer höheren Konzentration der Allergieauslöser. Neben der klassischen Spritzentherapie gibt es auch Immuntherapien mit Tabletten oder Tropfen.

Pollen fernhalten – 5 Tipps für Heuschnupfen-Geplagte

■ Pollenflugvorhersage beachten.

■ Fenster mit Pollenschutzgittern versehen.

■ Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer ausziehen.

■ Haare vor dem Schlafengehen waschen.

■ Bei starkem Pollenflug Fenster schließen und möglichst wenig ins Freie gehen.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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