
Hilfsmittel: Von der Lupe bis zum Lift


Gestalten Sie sich den Alltag in Ihren vier Wänden so sicher und komfortabel wie möglich. Hilfsmittel für zu Hause leisten Ihnen dabei gute Dienste. Die besten Gerätschaften für Wohnzimmer, Bad und Küche stellen wir Ihnen hier einmal vor.
Wellness fürs Wohnzimmer
Das Wohnzimmer ist der Mittelpunkt Ihres kleinen Reichs. Hier verbringen Sie viele Stunden mit Lesen, Puzzeln, Rätseln … Eine elektronische LED-Leselupe als Hilfsmittel unterstützt Sie dabei, wenn die Brille nicht mehr genügt oder eine Augenerkrankung Ihre Sicht beeinträchtigt. Gemütlich soll’s in der »guten Stube« natürlich auch sein – und komfortabel. Ein Aufstehsessel, der Ihnen – wie der Name schon sagt –, das Aufstehen erleichtert, hat hohen Wohlfühlfaktor, ist jedoch kein Hilfsmittel im klassischen Sinn. Eine Nummer kleiner ist ein orthopädisches Sitzkissen, das Fehlhaltungen vorbeugt, Rückenmuskulatur, Bandscheiben und Steißbein entlastet.
Flink durch den Flur
Wer nicht mehr gut zu Fuß ist, findet in den diversen Gehgestellen und Rollatoren sichere Begleiter – sofern die Wohnung ebenerdig ist. Treppen hingegen stellen meist große Barrieren dar. Stufe für Stufe helfen Ihnen spezielle Treppensteigstöcke weiter. Komfortabler sind natürlich fest installierte Treppenlifte und mobile Treppensteighilfen.
Clevere Küchenhelfer
Ein Glas Marmelade aufdrehen oder eine Wasserflasche öffnen – eigentlich ja kein Hexenwerk. Für Menschen mit Fingerarthrose hingegen schon. Dann ist ein multifunktionaler Deckelöffner eine echte Alltagserleichterung. Sind die Hände schwach geworden oder gar zittrig, bieten außerdem spezielle Griffverdicker mehr Sicherheit beim Hantieren mit Besteck, aber auch mit Stift und Zahnbürste. Trinkhilfen mit Schnabelaufsatz sind praktisch, wenn Sie unter Schluckstörungen leiden oder Probleme mit Ihrer Mobilität haben. Kopf in den Nacken legen, das müssen Sie dank Schnabeltasse nicht mehr.
In allen Räumen
Überall in der Wohnung kann mal etwas auf den Boden fallen, und es ist Geschirr oder Kleidung aus den Oberschränken herunterzuholen. Wir müssten uns also bücken und strecken – für viele Ältere ein Problem. Nicht, wenn Sie sich eine Greifzange als astreinen Aufräumhelfer anschaffen.
Rutschsicher im Bad
Verständlicherweise möchten Sie eigenständig Ihrer Körperpflege nachgehen, schließlich ist Hygiene eine sehr intime Angelegenheit. Zum Glück gibt’s insbesondere für die Unfallzone Bad zahlreiche Hilfsmittel, die Ihnen nicht nur Komfort, sondern auch größtmögliche Sicherheit bieten. Angefangen bei Anti-Rutsch-Matten bis hin zum Duschhocker. Bestenfalls ist er höhenverstellbar und sorgt mit Saugnäpfen an den Gummifüßen für maximale Standfestigkeit. Wer Schwierigkeiten mit der Beweglichkeit hat, für den eignen sich zudem Badewannenlifter und -einstiegshilfen, Toilettensitzerhöhungen sowie Haltegriffe.
Wann zahlt die Kasse?
Rund 30.000 Hilfsmittel sind im sogenannten Hilfsmittelverzeichnis gelistet. Sie sollen Menschen mit einer Erkrankung helfen, im Alltag selbstbestimmt und schmerzfrei zu leben. Die Kosten für Hilfsmittel – meist in Standardausführung – werden übernommen, wenn ein Arzt oder eine Ärztin die medizinische Notwendigkeit bescheinigt und die Krankenkasse das Rezept freigegeben hat. Allerdings müssen Sie mit einer Zuzahlung von zehn Prozent – mindestens fünf Euro, aber höchstens zehn Euro – pro Hilfsmittel rechnen. Bei Extrawünschen greifen Sie in die eigene Tasche. Und für größere Umbaumaßnahmen etwa im Bad oder im Treppenhaus können Menschen mit Pflegegrad einen Zuschuss bei der Pflegekasse beantragen. Grundsätzlich entscheiden Kranken- und Pflegekasse von Fall zu Fall.
Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de
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