
Homöopathie fürs Haustier


Wenn die geliebte Fellnase kränkelt, bereitet uns das große Sorgen. Natürlich möchten wir alles tun, damit der tierische Liebling schnell wieder gesund wird. Wir können ihn auf sanfte Weise dabei unterstützen – mit Globuli und Co. aus Ihrer Apotheke.
Die entscheidende Frage vorweg: Dürfen Sie Ihr Haustier mit Homöopathika behandeln, die eigentlich für den Menschen gedacht sind? Ja! Laut Tierarzneimittelgesetz spricht nichts dagegen, solange es um eine tiefe Potenz, also niedrige Dosierung wie D6 geht. Sollte ein Mittel (Globuli oder Tropfen) auf dem Markt sein, das speziell für Vierbeiner zugelassen ist, setzen Sie natürlich dieses anstelle der homöopathischen Humanarznei ein.
Ob Homöopathie für den Menschen oder fürs Tier – das Grundprinzip ist gleich und verfolgt den Ansatz „Ähnliches möge mit Ähnlichem behandelt werden“. Der Begründer dieser Methode, Dr. Samuel Hahnemann, hatte nämlich festgestellt: Eine Substanz, die bei einem gesunden Wesen bestimmte Beschwerden auslöst, kann in minimaler Dosierung exakt diese Symptome lindern, wenn sie aufgrund einer Erkrankung auftreten. Anders ausgedrückt könne ein Stoff, der im Normalfall zum Erbrechen führt, in homöopathisch aufbereiteter Dosis die Übelkeit lindern. Er soll bei Krankheit also das Gegenteil bewirken. Magen-Darm-Probleme, ebenso wie Gelenkschmerzen, aber auch Ängste und Unruhe sind die häufigsten Anwendungsgebiete.
Rund ums Bäuchlein
Zu viel gefressen? Das kommt bei Hund und Katze gelegentlich vor. Ist dem Nimmersatt regelrecht schlecht, geben Sie ihm Nux vomica. Diese homöopathische Arznei aus der Brechnuss gilt als Allroundtalent bei unspezifischen Magen-Darm-Störungen. Kommt das Futter nahezu unverdaut wieder raus, ist Ipecacuanha (Brechwurzel) das Mittel der Wahl – auch, um der Mieze das Hervorwürgen von Haarballen zu erleichtern. Durchfall ist ein ebenso häufiges Problem, das Sie mit Okoubaka (Okoubakabaum) behandeln können. Womöglich macht der kleine Schatz durch diverse Verdauungsprobleme einen erschöpften Eindruck. Mit Carbo vegetabilis (Holzkohle) sollte er schnell wieder zu Kräften kommen. Im Zweifelsfall gehen Sie zu Ihrer Tierärztin oder Ihrem Tierarzt. Tipp: Viele Veterinärmediziner*innen haben eine Zusatzausbildung in Homöopathie.
Pfote vertreten?
Blessuren können beim Gassigehen, Toben oder Streunen nun mal passieren. Pfote vertreten oder Beinchen geprellt? Bei sämtlichen stumpfen Verletzungen ist Arnica (Bergwohlverleih) das klassische Mittel, um Schwellungen zu lindern und Blutergüsse zu vermeiden. Rhus toxicodendron (Giftsumach) hat laut homöopathischer Lehre einen positiven Einfluss auf Muskeln, Sehnen und Bänder. Da auch Tiere, vor allem im Alter, eine Arthrose entwickeln können, können Sie mit Harpagophytum (Teufelskralle) die Gelenkerkrankung begleitend behandeln.
Für pelzige Angsthasen
Auf Veränderungen reagieren auch unsere Vierbeiner sensibel. Steht ein Umzug an oder geht’s auf Reisen, kann Cocculus (Kockelskörner) die tierischen Nerven beruhigen. Bei Heimweh geben Sie Ignatia (Ignatiusbohne). Sehr unbeliebt bei unseren pelzigen Partnern ist der Gang in die tierärztliche Praxis. Aconitum (Eisenhut) soll Angstzustände lindern. Es ist als „homöopathisches Valium“ bekannt und sicherlich auch ein guter Tipp bei Gewitter oder fürs nächste Silvester. Ist Ihr Haustier von Natur aus ein kleiner Angsthase und zuckt bei allerlei Geräuschen oder Lichterscheinungen zusammen, dann versuchen Sie es mal mit Belladonna. Das Mittel aus der Tollkirsche soll die Reizbarkeit aller Sinne hemmen.
Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de
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