Impfungen: Mehr Schutz für Senioren

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Menschen über 60 brauchen mehr! Abgesehen vom Basis-Impfschutz legen Experten ihnen bestimmte Impfungen besonders ans Herz. Werfen Sie am besten gleich mal einen Blick in Ihren Impfpass: Wie gut sind Sie ­geschützt?

Impfungen sind in jedem Alter wichtig, keine Frage. Aber je älter wir werden, desto schwächer wird unser Immunsystem. Und das bedeutet, dass Infektionen häufiger auftre­ten, schwerer verlaufen und länger andauern können. Deshalb ist für Ältere der Schutz vor solchen Infektionen wich­tig, die sie härter treffen können.

Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfiehlt allen Men­schen ab 60 eine Impfung gegen die folgenden Erkrankungen:

Grippe (Influenza)

Anders als eine in der Regel harmlos ver­laufende Erkältung kann die echte Virusgrippe schwere Komplikationen nach sich ziehen. Das betrifft nicht nur ältere Menschen, sondern auch solche mit chro­nischen Erkrankungen des Herz-Kreis­lauf-Systems, der Lunge sowie mit Diabetes. Da Grippeviren sich jedes Jahr leicht verändern können, wird der Impfstoff immer wieder neu angepasst. Des­halb muss die Impfung auch jährlich ­er­folgen; am besten zwischen Mitte Ok­tober und Mitte Dezember.

COVID-19

Die Pandemie ist vorüber – aber das SARS-CoV-2-Virus ist noch da. Und gera­de Senioren haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Erkrankung. Die Impfung gegen COVID-19 schützt rund zwölf Monate. Dann empfiehlt sich die Auffrischung mit dem jeweils aktuellen, saisonal angepassten Impfstoff. Ein guter Zeitpunkt dafür ist der Herbst. Die COVID-19-Impfung kann übrigens zeitgleich mit der Grippeimpfung durchgeführt werden.

Pneumokokken

Pneumokokken sind Bakterien und wer­den – wie die Erreger von Grippe und COVID-19 – durch feinste Tröpfchen über­tragen, also zum Beispiel beim Niesen oder Husten. Sie können verschiede­ne Erkrankungen wie Lungenentzün­dun­gen, Nasennebenhöhlen-, Mittel­ohr-, Hirn­hautentzündung oder eine Blutvergiftung auslösen. Weil eine Pneumokok­ken-Infektion bei älteren und chronisch kranken Menschen schwer ver­laufen kann, sollten sie sich einmalig mit einem sogenannten Konjugatimpfstoff (PCV20) impfen lassen. Wer in früheren Jahren einen anderen Impfstoff erhalten hat, spricht am besten mit seinem Haus­arzt.

RSV

RSV ist die Abkürzung für Respiratorisches Synzytial-Virus: Es wird hauptsäch­lich durch Niesen oder Husten übertragen und befällt die oberen und unteren Atemwege. Hierzulande tritt RSV, ähnlich wie die echte Grippe, vermehrt in den Wintermonaten auf. Seit diesem Som­mer empfiehlt die Ständige Impfkommission allen Menschen über 75, sich einmalig gegen RSV impfen zu lassen. Bei bestimmten Risikofaktoren wie chronischen Herz-Kreislauf- oder Nieren-­Erkrankungen und Diabetes wird zur Impfung bereits ab 60 Jahren geraten.

Gürtelrose (Herpes Zoster)

Jeder, der einmal Windpocken hatte, kann eine Gürtelrose bekommen. Denn beide Erkrankungen werden durch dasselbe Virus verursacht. Nach einer Wind­pocken-Erkrankung »schlummert« es im Körper. Mit zunehmendem Alter und schwächer werdendem Immunsystem kann es sich wieder vermehren und das typische Krankheitsbild hervorrufen – zum Beispiel den gürtelförmigen Ausschlag. Empfohlen wird eine zweimalige Impfung im Abstand von zwei bis sechs Monaten. Übrigens auch dann, wenn man schon einmal erkrankt war: Gürtelrose kann man mehrfach bekommen. 

Sicher & schnell – Impfungen

Der Herbst ist die perfekte Zeit, um sich impfen zu lassen, z. B. bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin. Auch speziell ge­schul­te Apotheker/-innen dürfen impfen, und zwar gegen Grippe und COVID-­19. Spre­chen Sie das Thema »Impfen« doch einfach mal bei Ihrem Ärztin oder Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke vor Ort an.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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