Ist die Regeneration von Zahnschmelz wirklich möglich?

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Der Zahnschmelz, die härteste Substanz in unserem Körper, spielt eine entscheidende Rolle für die Gesundheit unserer Zähne. Er schützt das empfindliche Zahninnere vor Karies, Abnutzung und Temperaturveränderungen. Doch was passiert, wenn dieser Zahnschmelz beschädigt wird? Kann er sich tatsächlich regenerieren, und wenn ja, wie können wir diesen Prozess unterstützen?

Der Mythos der Zahnschmelzregeneration

Zahnschmelz besteht aus stark mineralisiertem Gewebe, das leider nicht wie andere Gewebe im Körper regenerationsfähig ist. Einmal beschädigter Zahnschmelz kann sich nicht von selbst erneuern. Dies bedeutet, dass der Körper keine neuen Zellen produzieren kann, um den verlorenen Zahnschmelz zu ersetzen.

Aktuelle zahnmedizinische Forschungen

Moderne zahnmedizinische Forschungen konzentrieren sich darauf, den Remineralisierungsprozess zu unterstützen. Da der Zahnschmelz zum Großteil aus Hydroxylapatit besteht, sollen zum Beispiel Zahnpasten mit dem künstlichen Inhaltsstoff Hydroxylapatit bis zu einem gewissen Grad helfen, den Zahnschmelz zu reparieren. In der Forschung werden beispielsweise auch Proteine und Peptide untersucht, die das natürliche Wachstum von Zahnschmelz simulieren sollen. Diese bioaktiven Moleküle könnten in Zukunft dazu beitragen, den Zahnschmelz an stark beanspruchten Stellen zu reparieren.

Was können Patientinnen und Patienten tun?

Auch wenn der Zahnschmelz sich nicht selbst regenerieren kann, gibt es einige Maßnahmen, die Patientinnen und Patienten ergreifen können, um ihre Zahnschmelzgesundheit zu schützen und zu fördern:

  1. Fluoridhaltige Zahnpasta und/oder Mundspülung verwenden: Fluorid ist nach wie vor der Goldstandard in der Zahnpflege. Es hilft, die Remineralisierung zu fördern und den Zahnschmelz widerstandsfähiger gegen Säuren zu machen.
  2. Zucker und säurehaltige Lebensmittel reduzieren: Der Konsum von zucker- und säurehaltigen Lebensmitteln und Getränken sollte eingeschränkt werden, da sie den Zahnschmelz angreifen und abbauen können. Ein ausgewogener pH-Wert im Mund ist entscheidend, um den Zahnschmelz zu schützen.
  3. Nach dem Essen von säurehaltigen Speisen nicht direkt Zähneputzen: Nach dem Genuss von säurehaltigen Speisen (auch Obst) oder Getränken sollte man etwa 30 – 60 Minuten warten, bevor man sich die Zähne putzt, damit sich der Zahnschmelz erholen kann. In dieser Zeit kann sich der pH-Wert im Mund stabilisieren. Um diesen Neutralisierungsprozess zu unterstützen, kann man den Mund direkt nach dem Essen oder Trinken mit Wasser ausspülen.
  4. Regelmäßige Zahnarztbesuche: Regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt sind unerlässlich, um frühzeitig Zahnschmelzschäden zu erkennen und Gegenmaßnahmen einzuleiten.
  5. Speichelfluss anregen: Speichel spielt eine wichtige Rolle bei der natürlichen Remineralisierung. Das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi kann den Speichelfluss anregen und so zur Zahnschmelzgesundheit beitragen.

Die vollständige Regeneration von Zahnschmelz ist zwar nicht möglich, aber durch eine bewusste Zahnpflege können wir den Erhalt und die Stärkung unseres Zahnschmelzes unterstützen.

Quelle: Staude GmbH, Oberhausen – www.staude.de

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