Kleines ABC der Wundversorgung

druckendruckenvorlesen vorlesen

 

Bei kleineren Hautverletzungen können Wund- und Heilsalben mit Wirkstoffen wie Calendula oder Dexpanthenol den Heilungsprozess unterstützen.

 

Kleines ABC der Wundversorgung

 

Geschnitten, gestoßen, verbrannt: Kleine Blessuren lassen sich meist selbst verarzten. Unser Erste-Hilfe-Lexikon verrät, was zu beachten ist.   

 

Abdeckung: „Wunden brauchen Luft“, hieß es früher. Heute weiß man: Abgedeckte Wunden heilen besser, weil keine Keime hinein gelangen können.

 

Bisswunden: Tierbisse haben tiefe Wunden zur Folge und lösen aufgrund der Keime im Tierspeichel Infektionen aus. Deshalb sollten sie zunächst steril abdeckt und dann immer von einem Arzt behandelt werden.

 

Desinfektion: Moderne Antiseptika wie PVP-Jod und Octenidin (Apotheke) brennen beim Auftragen nicht.  

 

Fremdkörper: Stecken Glasscherben, größere Holzsplitter oder andere Fremdkörper in einer Wunde, sollten Sie sie auf keinen Fall selbst aus der Haut ziehen. Richtig ist es, den Fremdkörper zu umpolstern (ohne ihn dabei zu bewegen!), die Wunde zu bedecken und sofort zum Arzt zu gehen.

 

Hausmittel wie Quark, Honig oder Kräuter haben auf Wunden nichts zu suchen!

 

Platzwunden bluten meist sehr stark, die Wundränder klaffen häufig auseinander. Hier gilt: Sterile Kompresse auf die Wunde legen und umgehend zum Arzt gehen.

 

Prellungen können durch Stöße und Stürze entstehen und schmerzen stark. Im Akutfall gilt: Legen Sie den verletzten Körperteil hoch und kühlen Sie mit nassen Umschlägen oder Kühlkompressen. Dabei jedoch direkten Hautkontakt mit dem Kühlelement vermeiden. Mit einem elastischen Verband können Sie das geprellte Gelenk entlasten und stabilisieren.

 

Schnittwunden zunächst etwas bluten lassen. Bevor Sie einen keimfreien Verband oder ein Pflaster aufbringen, ist eine Desinfektion der Wundränder sinnvoll. Tiefe Wunden sollten vom Arzt versorgt werden.

 

Schürfwunden bergen ein recht hohes Infektionsrisiko. Deshalb gilt: Verschmutzte Schürfwunde unter fließendem Leitungswasser ausspülen, desinfizieren und abdecken. Bei kleinen Wunden reicht ein Pflaster, zum Beispiel ein Feuchtpflaster mit gelartiger Auflage.    

 

Verbrennungen: Bei kleinen, oberflächlichen Verbrennungen, beispielsweise einem leichten Sonnenbrand oder einer leichten Verbrühung mit heißem Wasser, sollte der betroffene Körperteil mindestens zehn Minuten unter kühlem, fließendem Wasser gekühlt werden. Anschließend eine Brandsalbe auftragen. Wichtig: Brandblasen niemals öffnen. Bei starken und großflächigen Verbrennungen den Rettungsdienst über den Notruf 112 alarmieren.

 

Alles im Haus?

Um kleine Verletzungen rasch verarzten zu können, gehören in die Hausapotheke: Verbandszeug, Brand- und Wundgel, Desinfektionsmittel, Wund- und Heilsalbe, Salbe gegen stumpfe Verletzungen und Schmerztabletten. Außerdem wichtig: Erste Hilfe-Anleitung, Pinzette, Einmalhandschuhe, Kühlkompresse und eine Liste mit Notrufnummern. Zweimal im Jahr die Hausapotheke gründlich inspizieren, Mittel mit abgelaufenem Verfalldatum gehören in den Müll und müssen ersetzt werden. Das Team in Ihrer Apotheke hilft Ihnen gern in allen Zweifelsfällen!

 

 

Quelle: https://www.ratgebergesund.de/