Komm mal runter!

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Meditation ist mehr als nur still sitzen: Die Technik ermöglicht es dir, deinen Alltag zu entschleunigen und Achtsamkeit zu trainieren. Einfach mal ausprobieren, Abstand gewinnen und den Augenblick genießen!

Uff, Stress lass nach … Wenn mal wieder viel zu viel auf unserer To-do-Liste steht, es im Job chaotisch läuft, die Kids quengeln und das Kopfkarussell unaufhörlich kreist, sehnen wir uns nach einem friedvollen Rückzugsort. Eine gute Möglichkeit, dem nervenaufreibenden Alltagstrott zu entrinnen und Selbstfürsorge zu betreiben, ist die Meditation. Das Wort leitet sich vom Lateinischen »meditatio« ab und bedeutet übersetzt »nachsinnen« oder »überlegen«.

Weniger Stress, mehr Klarheit

Es gibt zig verschiedene Methoden dieses uralten, ursprünglich religiös begründeten Verfahrens. Viele zielen allerdings nicht vorrangig darauf ab, »höhere Bewusstseinszustände« zu erlangen, sondern wollen schlichtweg den Geist beruhigen und mehr Achtsamkeit ins Leben bringen. Wenn du regelmäßig meditierst, kannst du deinen Stresslevel senken, Konzentrationsfähigkeit und Wohlbefinden steigern. Und nicht nur das: Studien belegen, dass deine Gesundheit umfänglich von der inneren Einkehr profitieren kann – der Blutdruck sinkt, das Immunsystem wird gestärkt, die Verdauung kommt (wieder) in Balance, erholsamer Schlaf stellt sich ein.

Im Hier und Jetzt

Jede*r kann meditieren lernen und die Übungen so gut wie überall praktizieren. Auch Menschen, die Esoterik für Hokus­pokus halten, stellen oft erstaunt fest, wie fantastisch sich die Methode zum Runterkommen eignet. Anfänger*in­nen starten am besten mit kurzen Meditationseinheiten, fünf bis zehn Minuten täglich reichen schon. Infrage kommen für Neulinge einfache Übungen, bei denen du dich auf deine Ein- und Aus­atmung konzentrierst, die Gedanken kommen und gehen lässt. So gelingt’s im Laufe der Zeit, ganz im Hier und Jetzt zu verweilen, Abstand und Klarheit zu gewinnen.

Anfangen mit App

Klingt kompliziert? Keine Sorge: Geführte Meditationen, die du zum Beispiel in Apps wie »Headspace« oder »7Mind« oder auch auf YouTube findest, erleichtern dir den Einstieg. Wer mag, bucht einen Online-Meditationskurs oder entscheidet sich für ein klassisches Präsenz-Angebot. Volkshochschulen sowie lokale Gesundheits- und Meditationszentren bieten vielerorts entsprechende Kurse und Workshops an.

Tipp: Mache es dir zur Gewohnheit, täglich zur gleichen Zeit zu meditieren. Vielleicht morgens nach dem Aufstehen oder abends vor dem Schlafengehen? So wird das Mentaltraining rasch zu einer festen Routine und du spürst, wie du insgesamt gechillter wirst und sich deine Lebensqualität verbessert.

Mini-Meditation zum Mitmachen:

1.  Wähle einen ruhigen Ort, an dem du für die Dauer der Meditation ungestört bist.

2. Setz dich bequem hin, zum ­Bei­spiel mit aufrechtem Rücken im Schneidersitz auf ein Kissen am Boden. Stelle einen Timer auf fünf Minuten.

3. Schließe die Augen, um deinen Fokus nach innen zu richten.

4. Hole tief Luft und lass deinen Atem dann fließen, ohne ihn zu beeinflussen. Beobachte, wie die Luft durch die Nase einströmt, die Lungen füllt und langsam wieder ausströmt.

5. Wenn zwischendurch störende Gedanken auftauchen, nimm sie ohne Wertung wahr und lass sie wieder ziehen. Bringe deine Aufmerksamkeit sanft zurück zu deinem Atem. 

6. Öffne nach fünf Minuten langsam die Augen. Nimm dir einen Moment Zeit, um die Ruhe zu spüren, und kehre dann wieder in deine gewohnte Umgebung zurück.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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