Kopfweh und Migräne 

druckendruckenvorlesen vorlesen

Kopfweh und Migräne 

Rezeptfreie Schmerzmittel richtig anwenden

Wenn Kopfschmerzen quälen, sorgen rezeptfreie Schmerzmittel für rasche Beschwerdelinderung. Wichtig ist es allerdings, die Mittel richtig einzunehmen. Wir sagen, worauf es ankommt.

Mal ist es ein dumpfer Schmerz im ganzen Schädel, mal ein pulsierender in einer Kopfhälfte, mal ein stechender rund um die Augen: Experten kennen mehr als 240 Kopfschmerz-Arten. Die verschiedenen Formen unterscheiden sich darin, wo die Schmerzen genau auftreten, wie oft und wie lange sie andauern und welche Begleitsymptome, etwa Übelkeit oder Sehstörungen, dazukommen. Eine genaue Diagnose ist wichtig, damit eine maßgeschneiderte Behandlung erfolgen kann.

Feine Unterschiede

Am weitesten verbreitet sind Spannungskopfschmerzen und Migräne. Beide gelten als eigenständige Erkrankungen, sofern die Beschwerden immer wieder auftauchen und das Leben der Betroffenen einschränken.

Bei Spannungskopfschmerzen treten die leichten bis mäßig ausgeprägten Beschwerden typischerweise auf beiden Seiten des Kopfes auf und verstärken sich nicht durch körperliche Aktivität. Wer nur gelegentlich davon geplagt wird, kann die Pein mit rezeptfreien Medikamenten vertreiben. Hilfreich ist es auch, sich kühlendes Pfefferminzöl auf Schläfen, Stirn und Nacken zu tupfen. Entspannungsübungen, Ausdauersport, genügend Pausen und ausreichend Schlaf – ein gesunder Alltag kann dazu beitragen, Spannungskopfschmerzen künftig vorzubeugen.

Charakteristisch für Migräne sind schwere Schmerzattacken, die sich bis ins Unerträgliche steigern können. Die klopfenden und pulsierenden Beschwerden treten meist nur auf einer Seite des Kopfes auf und verstärken sich bei Bewegung. Hinzu kommen häufig weitere Symptome wie Übelkeit und Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Auch bei Migräne helfen Schmerzmittel.

Richtige Wirkstoff-Wahl

Zur Behandlung von Spannungskopfschmerzen und Migräne eignen sich rezeptfreie Schmerzmittel mit den Wirkstoffen Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen sowie Kombinationspräparate, die zusätzlich Coffein enthalten. Welcher Wirkstoff im Einzelfall am besten geeignet ist, hängt unter anderem vom Alter des Patienten und von seinen Vorerkrankungen ab. Wichtig zu wissen: Nicht jedes Medikament ist für jeden geeignet. Schon deshalb ist es ratsam, sich beim Kauf rezeptfreier Schmerzmittel in der Apotheke beraten zu lassen.

Speziell für die Migränetherapie kommen zudem sogenannte Triptane zum Einsatz. Sie verengen die Blutgefäße in der Hirnhaut und unterbrechen die Schmerzweiterleitung. Die meisten dieser Migränemittel müssen vom Arzt verordnet werden. Es gibt aber auch rezeptfrei erhältliche Triptane, die allerdings nur dann eingenommen werden dürfen, wenn die Diagnose Migräne feststeht.

Optimal dosieren

Damit Kopfschmerzmittel rasch und zuverlässig wirken können, müssen sie in der richtigen Menge eingenommen werden. In der Packungsbeilage findet sich für jedes Medikament die empfohlene Einzel- und Tagesdosis. An diese Dosierung sollten sich Schmerzgeplagte unbedingt halten. Bei zu geringer Menge kann das Medikament nicht richtig helfen und bleibt oft sogar wirkungslos. Folge: Der Schmerz hält an und verschlimmert sich womöglich noch. Wird hingegen mehr vom Schmerzmittel genommen, als im Beipackzettel angegeben, kann es zu Nebenwirkungen und Folgebeschwerden kommen. Wer sich nicht sicher ist, wie Schmerztabletten richtig dosiert werden, sollte in der Apotheke nachfragen.

Frühzeitig, aber nicht zu oft

Bei stärkeren Spannungskopfschmerzen und erst recht bei Migräne ist es meist ratsam, mit der Einnahme eines Schmerzmittels nicht zu lange zu warten. Sonst kann es passieren, dass die Beschwerden immer schlimmer werden und das Mittel dann nicht mehr so gut hilft.

Ohne den Rat des Arztes dürfen Schmerzmittel nur über einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden. Faustregel: Nicht öfter als maximal zehnmal im Monat und nicht länger als drei Tage hintereinander. Ein zu häufiger Gebrauch von Kopfschmerzmitteln kann schaden und dazu führen, dass der Brummschädel nicht etwa verschwindet, sondern vielmehr zum gefürchteten Dauerbegleiter wird. Wer häufiger Kopfschmerzen oder Migräne hat, sollte sich ohnehin in ärztliche Behandlung begeben und nach den genauen Ursachen forschen.

Quelle: www.ratgebergesund.de