Kreuzweh nein danke!

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Vom Nacken bis zum Steißbein: Beschwerden an der Wirbelsäule sind ein Volksleiden. Die gute Nachricht: Viele lassen sich einfach behandeln – und manche sogar ganz vermeiden.

Eine schwere Einkaufstasche unvorsichtig gehoben oder kurz nach dem heruntergefallenen Euro gebückt, schon durchzuckt ein unbarmherziger Blitz den Rücken: Hexenschuss! Die Lumbago, wie Fachleute den plötzlichen Schmerz nennen, tritt überwiegend bei ungünstigen Hebe- und Bückbewegungen auf. Beschwerden, die wir uns künftig sparen, indem wir gewichtige Gegenstände beim Tragen nah an den Körper halten und die Last, wenn möglich, auf beide Arme verteilen. Ist ein längerer Transport erforderlich, das Gewicht statt in Taschen besser im Rucksack von A nach B bringen. Zudem sollten wir beim Tragen die Bauchmuskeln anspannen. 

Das gilt auch, wenn wir etwas Schweres auf- oder anheben; möglichst nah an den Gegenstand herantreten und ihn aus der Kraft der Oberschenkel heraus stemmen. Beugen wir uns, sollten wir immer in die Knie gehen und den Rücken dabei gerade halten. 

Sitzen & stehen

Ständiges Sitzen und Stehen belastet unsere Kehrseite ebenfalls: Wer viel Zeit im Sessel verbringt, wechselt die Haltung möglichst oft und steht zwischendurch immer mal wieder auf, um Arme und Beine zu lockern. Auch beim längeren Stehen sollten wir eine dynamische Position einnehmen und ab und an das Gewicht von einem aufs andere Bein verlagern, uns zwischendurch anlehnen und die Füße hüftbreit aufstellen. Apropos Füße: Bitte bequemes Schuhwerk tragen; hohe Absätze sorgen im Stehen dafür, dass wir ein Hohlkreuz bilden – Gift für die Lendenwirbelsäule.

Zwickt es trotz aller Vorsicht im Kreuz, gibt es einen heißen Tipp: Wärme. Sie dringt tief in das Gewebe ein, regt die Durchblutung und somit den Stoffwechsel an. Rückenschmerzen und Verspannungen lassen sich mit Wärmeanwendungen gut behandeln. 

Heiß & kalt

Zu den heißen Helfern gehören neben Körnerkissen und Infrarotlampe auch Wärmepflaster aus der Apotheke. Letztere unterscheiden sich in ihrer Wirkweise: Einige Pflaster regen mit dem Chili-Scharfstoff Capsaicin die Durchblutung an und sorgen so für ein Hitzegefühl. Andere erzeugen mithilfe einer chemischen Reaktion aus Aktivkohle und Eisen Tiefenwärme. Produkte, die auf die Kleidung statt direkt auf die Haut geklebt werden, vermeiden Hautreizungen. 

Je nach Ursache der Rückenschmerzen sollten Sie es jedoch eher cool angehen lassen, empfehlen Mediziner: Bei akuten Verletzungen, Schwellungen oder Entzündungen ist von Wärme abzuraten. Kälte ist in diesen Fällen oft die bessere Wahl. Ob Kältekompresse oder ein kühlendes Gel: Ihre Apotheke berät Sie gerne.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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