Lokalanästhesie beim Zahnarzt

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Umfangreiche Behandlungen beim Zahnarzt erfolgen meist unter Lokalanästhesie. Beim Gedanken an eine Spritze haben viele Patienten erstmal ein unangenehmes Gefühl. Jedoch ermöglicht die Lokalanästhesie die Schmerzausschaltung bei der eigentlichen Behandlung. Angstpatienten nutzen die lokale Betäubung auch bei leichten Behandlungen wie zum Beispiel beim Bohren zum Entfernen einer Karies. 

Was ist eine Lokalanästhesie?

Eine Lokalanästhesie unterdrückt das Schmerzempfinden in einem begrenzten Gebiet. Die Signalweiterleitung in den Nervenenden wird durch das Betäubungsmittel (Anästhetikum) blockiert. Die eingesetzten Medikamente gelangen dabei nicht in den Blutkreislauf. Der Patient bleibt ansprechbar und ist schmerzfrei. 

Wann führt man eine Lokalanästhesie durch?

Eine lokale Betäubung kann zum Beispiel erforderlich sein beim Abschleifen eines Zahnes für eine Zahnkrone, ebenso bei einer Weisheitszahnoperation, Implantation oder auch bei parodontalchirurgischen Maßnahmen. 

Anästhesieformen 

Im Praxisalltag reichen in der Regel drei Arten der Lokalanästhesie aus. 

Die Infiltrationsanästhesie setzt Ihr Zahnarzt bei kleineren zahnchirurgischen Eingriffen zur lokalen Schmerzausschaltung ein. Hierbei werden die Zähne und das umliegende Hart- und Weichgewebe betäubt. Dazu wird die Anästhesielösung unter die Schleimhaut oder in der Nähe der Wurzelspitze gespritzt und betäubt die Nervenenden. Diese Form der Lokalbetäubung ist überwiegend im Oberkiefer geeignet, da die Knochenstruktur dort relativ locker ist. 

Die Leitungsanästhesie blockiert die Reizleitung eines kompletten Nervabschnittes und seiner Äste. Somit wird ein größeres Areal betäubt. Die Leitungsanästhesie ist vor allem im Seitenzahnbereich des Unterkiefers sinnvoll, wo die Zähne von kompaktem Knochen umgeben sind. 

Bei der intraligamentären Anästhesie betäubt Ihr Zahnarzt einzelne Zähne ganz gezielt – die Nachbarzähne bleiben unberührt. Das Medikament wird direkt an die Wurzel des zu behandelnden Zahnes eingebracht. Die Wirkung der Betäubung tritt sofort ein. Diese Art von Lokalanästhesie kann sowohl im Unter- als auch im Oberkiefer eingesetzt werden. 

Wie lange wirkt eine örtliche Betäubung?

Die Wirkung des Anästhetikums tritt in der Regel sehr schnell ein. Die Wirkdauer kann je nach Wirkstoff zwischen einer halben Stunde und vier Stunden andauern. 

Wann kann ich wieder essen?

Erst wenn die Wirkung der Betäubung nachlässt, sollten Sie wieder essen oder etwas Heißes trinken. Denn es besteht die Gefahr, dass man sich beim Kauen auf die Lippe beißt, ohne es zu merken oder sich an heißen Getränken verbrüht. 

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