Migräne – Gewitter im Kopf

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Diagnose Migräne: Wer gut über die Krankheit informiert ist, kann besser vorbeugen und im Akutfall rasch richtig handeln. Lesen Sie hier, worauf es ankommt.

Es pulsiert und hämmert unter der Schädeldecke: Migräne ist quälend – und hartnäckig dazu. Viele Betroffene leiden mehrmals im Monat unter den krankheitstypischen Schmerzattacken, die vier bis zu 72 Stunden anhalten können. Meist sitzt die pochende Pein in einer Kopfhälfte, vorwiegend im Bereich von Stirn, Augen und Schläfen. Frauen haben häufiger mit Migräne zu tun als Männer, doch grundsätzlich gilt: Die Krankheit kann Menschen unabhängig von Geschlecht und Alter piesacken.

Typische Vorboten 

Dass eine Migräneattacke naht, spüren viele Patienten schon Stunden vorher.  Warnsignale können Müdigkeit, Geräuschempfindlichkeit oder Heißhunger auf bestimmte Lebensmittel sein, vor allem auf Süßes. Bei etwa jedem Fünften geht die Migräne zudem mit einer sogenannten Aura einher. So bezeichnen Experten unterschiedliche neurologische Wahrnehmungs- und Ausfallerscheinungen, wie Seh-, Sprachstörungen, Taubheitsgefühle und Schwindel. Sie treten häufig kurz vor Einsetzen der Kopfschmerzen auf. Migräne ist keine Bagatelle – Diagnose und Behandlung gehören in die Hände eines Spezialisten. Ziel der Therapie ist es zum einen, Migräneattacken möglichst vorzubeugen. Zum anderen kommt es darauf an, akute Kopfschmerzen effektiv zu lindern. 

Schmerz lass nach   

Bei leichteren bis mäßig ausgeprägten Migräneattacken können klassische Schmerzmittel mit Wirkstoffen wie Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure helfen. Sie sind rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Unerlässlich ist es, sich vor Ort pharmazeutisch beraten zu lassen. Denn nicht jeder Wirkstoff ist für jeden Patienten geeignet. Zudem dürfen Schmerztabletten nicht zu häufig eingenommen werden. Normale Schmerzpillen wirken nicht? Die Migräne ist sehr schlimm? Dann sind sogenannte Triptane die Arzneimittel der Wahl. Viele dieser hochwirksamen Medikamente müssen vom Arzt verschrieben werden, einige gibt es in Apotheken allerdings auch ohne Rezept. Voraussetzung für die Behandlung: Die Diagnose »Migräne« ist ärztlich gesichert. Triptane sind als Tabletten erhältlich, aber auch in Form von Nasensprays, Zäpfchen und Fertigspritzen. Diese Arzneiformen sind von Vorteil, wenn die Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen.

Bei einem Migräneanfall brauchen Betroffene Ruhe – gut ist es, sich in ein dunkles, frisch gelüftetes Zimmer zurückzuziehen. Eine kühlende Augenmaske (Apotheke) kann zusätzlich hilfreich sein.

Migräneattacken vorbeugen

• Ein geregelter Tagesablauf kann vor Migräne schützen. Das heißt für Sie: Regelmäßig essen und immer zur gleichen Zeit aufstehen und ins Bett gehen, auch am Wochenende.

• Lernen Sie eine Entspannungstechnik, zum Beispiel Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, um Stress die Stirn zu bieten.

• Treiben Sie an schmerzfreien Tagen moderaten Ausdauersport. Wie wäre es mit Wandern, Nordic Walking oder Radfahren?

• Bestimmte Auslösefaktoren, sogenannte Trigger, können einen Migräneanfall provozieren. Stress, Alkohol, Hormonschwankungen, Wetterwechsel, zu viel oder zu wenig Schlaf – die Trigger sind individuell unterschiedlich. Ein Migräne-Kalender hilft Ihnen, den eigenen Auslösern auf die Spur zu kommen.

• Bei häufigen, hartnäckigen Migräneattacken kann Ihnen der Arzt Medikamente zur Vorbeugung verordnen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de

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