Mineralstoffe gegen Migräne

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Calcium, Magnesium & Co. – was haben Mikronährstoffe mit Kopfschmerzen zu tun? Studien haben ergeben: eine ganze Menge!

Dass Mineralstoffe viele Funktionen im Körper steuern, wissen wir. Calcium verbinden die meisten mit der Knochengesundheit. Bei Magnesium denken wir an Muskeln. So weit, so unvollständig. Dass beide Stoffe nämlich sozusagen Hand in Hand gehen und auch auf den Kopf und auf das Gehirn Einfluss haben, war Gegenstand einer groß angelegten Untersuchung mit rund 10.000 Teilnehmern. Das Fazit: Diejenigen, die vergleichsweise schlechter mit Mineralstoffen versorgt sind, leiden häufiger unter Kopfweh und Migräne als die anderen, die deutlich mehr Wert auf gesunde Ernährung und Vitalstoffzufuhr legen. Ältere Studien untermauern dieses Ergebnis: Mithilfe von Magnetresonanzspektroskopie lässt sich bei Menschen mit Migräne eine verringerte Magnesiumkonzentration im Gehirn, in Blut, Speichel und Nervenwasser nachweisen. Daher liegt die Vermutung nahe: Zwischen Magnesiummangel und der Entstehung eines Brummschädels könnte eine Verbindung bestehen. 

Gut versorgt?  

Der Zusammenhang wird klar, wenn man sich vor Augen führt, welche Aufgaben Magnesium im Körper übernimmt: Es kontrolliert die Reizweiterleitung von Nerven- auf Muskelzellen, dämpft Stresshormone und trägt so zu einer stabilen Funktion des Nervensystems bei. Fehlt es an Magnesium, kann es zu Krämpfen, innerer Unruhe und eben auch zu Migräne kommen. Schließlich sind die Kopfschmerzattacken auf eine Überaktivität der Nervenzellen im Hirnstamm zurückzuführen. Ein Magnesiummangel gilt zwar nicht als Auslöser für das Gewitter im Kopf, möglicherweise aber als Verstärker. Es macht also Sinn, auf eine gute Versorgung mit Magnesium zu achten, aber auch mit Calcium. Denn beide Mineralstoffe bedingen einander. Zu wenig von dem einen Element zieht ein Defizit des anderen nach sich. Daher empfiehlt die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) allen Betroffenen, Mikronährstoffe vorbeugend einzunehmen, um Schmerztage zu reduzieren, die Intensität der Beschwerden zu verringern und folglich die Lebensqualität zu steigern.   

Gemüse, Heilwasser und Präparate 

Selbstverständlich spielt auch die Ernährung eine Rolle. Viel Calcium ist bekanntlich in Milch und Milchprodukten enthalten. Ein guter Magnesiumlieferant ist Vollkorngetreide. Beides steckt in Hülsenfrüchten, grünem Gemüse, Kräutern und Nüssen. Mit Mineralstoffen angereicherte Heilwässer sind ebenfalls eine gute Quelle. Zur gezielten Einnahme gibt es hoch dosierte Magnesium- und Calcium-Präparate als Kapseln, Pulver oder Granulat in der Apotheke. Sie sind gut verträglich, eignen sich zur längerfristigen Einnahme und sind
zudem problemlos mit Migräne-Medikamenten und Schmerzmitteln kombinierbar. 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de

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