Mobil im Alter – Allzeit gute Fahrt!

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Das Auto ist unser liebstes Fortbewegungsmittel, auch mit 65plus. Doch sind wir noch sicher am Steuer? Wie lässt sich das testen, damit wir stets gut unterwegs bleiben?

Einkäufe erledigen, Familie und Freunde besuchen, Arzttermine wahrnehmen. Es gibt jede Menge Anlässe, für die wir das Auto nutzen. Zudem bedeutet Mobilität auch Unabhängigkeit und ist ein Stück Lebensqualität. Mit der Zeit lassen jedoch Sehkraft, Hörvermögen und Reaktionsfähigkeit nach. Auch können Erkrankungen oder körperliche Beeinträchtigungen das Fahren erschweren. Rein statistisch gesehen verunglücken Senioren zwar seltener als Jüngere, sind aber häufiger in schwere Unfälle verwickelt. Grund genug, unsere Fahrtüchtigkeit zu überprüfen – schließlich lassen wir das Auto auch regelmäßig checken. 

Beratungsfahrt statt Fahrschule

Wie es genau um Ihre Fahrtüchtigkeit steht, lässt sich auf einer Beratungsfahrt überprüfen: Sie sitzen am Steuer und ein Fahrlehrer im Fond. Er macht auf Unachtsamkeiten sowie Fehler aufmerksam und gibt Tipps. Keine Sorge, es handelt sich nicht um eine zweite Führerscheinprüfung! Beraterfahrten werden von der Deutschen Verkehrswacht, örtlichen Fahrschulen und Automobilclubs angeboten. Dort können Sie sich auch zum Senioren-Fahrtraining anmelden. 

Training macht den Meister

Im Senioren-Fahrtraining wird gezielt geübt, was mit den Jahren schwererfällt: Schnell zu reagieren, die Übersicht zu behalten und auch die neue Technik zu nutzen. So gibt es Assistenzsysteme, die Spur, Abstand und Geschwindigkeit halten, beim Einparken helfen und bei Übermüdung ein Warnsignal geben. 

Chauffieren lassen statt selbst fahren

Wer sich entschließt, das Auto stehen zu lassen, kann dennoch mobil bleiben – nicht nur mit öffentlichen Bussen und der Bahn. Kommunen und soziale Einrichtungen vor Ort bieten Sammel-Taxen, Ruf-Busse und Senioren-Fahrten zum Einkaufen und für Ausflüge, für Behördengänge oder Arztbesuche an. Einfach mal nachfragen und sich chauffieren lassen! 

E-Mobil ersetzt das Automobil 

Vom Trend zur Elektro-Mobilität können Senioren ganz besonders profitieren. Wer fit genug ist, steigt vom Automobil auf ein E-Fahrrad um. Ansonsten bringen Elektro-mobile oder E-Rollstühle uns sicher und bequem ans Ziel. Welches der beiden Modelle geeignet ist, richtet sich nach der eigenen Beweglichkeit. In ein Elektromobil sollte man selbstständig ein- und aussteigen können. Es ist mit bis zu 15 Stundenkilometern recht flott und schafft je nach Akku bis zu 60 Kilometer Entfernung. Ein E-Rollstuhl hingegen eignet sich bei stärkeren körperlichen Einschränkungen und wird häufig auch in den eigenen vier Wänden genutzt. Mit sechs Stundenkilometern ist er etwas langsamer unterwegs. Übrigens: Beide Mobile gelten als Hilfsmittel und sind verordnungsfähig. Liegt eine medizinische Notwendigkeit vor, übernimmt die Krankenkasse die Kosten oder zahlt Zuschüsse.

Test. Wie sicher sind Sie am Steuer?

  • Gab es in letzter Zeit kleinere oder »Beinahe«-Unfälle?
  • Haben Sie Probleme, Gas-, Kupplungs- oder Bremspedal zu bedienen?
  • Hören Sie Hupen oder andere Signale spät oder schlecht?
     
  • Erkennen Sie Schilder oder Hindernisse spät oder unklar?
     
  • Fällt es es Ihnen schwer, über die Schulter zu schauen?
  • Fühlen Sie sich öfter unsicher, besonders in dichtem Verkehr oder auf unbekannten Strecken?  
  • Werden Sie häufig angeblinkt oder angehupt?

Auswertung: Bereits bei einer Ja-Antwort sollten Sie Ihre Fahrtüchtigkeit überprüfen und zudem Ihr Seh- und Hörvermögen testen lassen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de

Bildnachweis: ©dusanpetkovic1 – stock.adobe.com