Natürliche Mittel für mehr Ausgeglichenheit – Keine Angst vor der Angst

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Wir leben in unruhigen Zeiten. Die Corona-Pandemie, Umweltkatastrophen wie das Jahrhunderthochwasser im vorigen Sommer und weitgreifende gesellschaftliche Veränderungen sind in aller Munde. Kein Wunder, dass Sorgen und Ängste zunehmen. Was lässt sich tun, um wieder Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden?

Selbst Menschen, die bislang entspannt und selbstsicher durchs Leben gingen, fühlen sich heute häufig verunsichert. Denn das vorige Jahr hat tiefgreifende Veränderungen mit sich gebracht. Umweltkatastrophen wie das Hochwasser im Westen Deutschlands und Waldbrände im Süden Europas und den USA zeigen, wie schnell sich das Blatt des Lebens wenden kann. Vor allem aber die Corona-Pandemie hat mit ihren vielen Einschränkungen tiefe Spuren hinterlassen. Viele, die sich vorher in sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht sicher fühlten, wurden hart getroffen: Ob im Einzelhandel, in der Gastronomie oder im Kulturbereich, in Branchen wie Messebau oder Flugverkehr gingen Jobs verloren. Angehörige von Heilberufen wie Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger, Apothekerinnen und Apotheker sahen sich mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert. 

Psychische Belastung ist gestiegen

Nicht nur Selbstständige und Kleinunternehmer wurden von massiven Existenzängsten geplagt. Auch die psychische Belastung vieler festangestellter Berufstätiger in Deutschland ist durch die Corona-Pandemie gestiegen, wie Zahlen der Kaufmännischen Krankenkasse KKH zeigen. Arbeitnehmer mit seelischen Leiden waren 2021 in den ersten sechs Monaten im Bundesdurchschnitt 42,5 Tage wegen Depressionen, Angststörungen und Burnout krankgeschrieben – das sind drei Tage mehr als 2019, also vor der Pandemie. 

Neben den wirtschaftlichen Einschränkungen hat die Pandemie ihre Spuren auch an vielen anderen Stellen unseres Lebens hinterlassen: Besuchsverbote, etwa in Altenheimen und Krankenhäusern, sorgten für Vereinsamung. Homeoffice und Corona-Schutzmaßnahmen ließen Betroffene häufig in ein soziales Loch fallen. Bei Kindern und Jugendlichen wurden durch Homeschooling wichtige Lerninhalte vernachlässigt und soziale Kontakte massiv eingeschränkt. Schulabgänger hatten Probleme, einen Ausbildungsplatz zu finden: Im April 2021 wurden zwölf Prozent weniger Ausbildungsplätze angeboten als 2019. 

Eine Gesellschaft im Wandel

Eine Folge: Innere Unruhe und Zukunftsängste bestimmen immer häufiger unser Leben. Jeder Zweite sorgt sich um die finanzielle Zukunft, jeder Dritte macht sich Sorgen um die eigene Gesundheit oder die naher Angehöriger und ist mit der eigenen Schlafqualität unzufrieden, so das Ergebnis einer Forsa-Umfrage. Wer innerlich aufgewühlt ist, wer aus seinem Gedankenkarussell nicht mehr herausfindet, der kommt auch nachts nicht mehr richtig zur Ruhe. Fehlt die nächtliche Erholung, startet man bereits gerädert in den Tag und fühlt sich noch schneller überfordert. Damit steigt dann wieder die innere Unruhe. Derart geschwächt, kann man sich Sorgen und Ängsten noch schlechter stellen.

Wer sich dauerhaft überfordert fühlt, sollte unbedingt handeln. Warnsignale wie anhaltende Nervosität, innere Unruhe, Schlafstörungen, trübe Gedanken oder diffuse Ängste sollten immer Anlass für einen Arztbesuch sein. Die Hausärztin bzw. der Hausarzt sind die ersten Ansprechpartner. Sie können Patientinnen und Patienten bei Bedarf an Experten wie Psychiater und Psychotherapeuten weiterleiten. 

Hilfe aus der Apotheke 

Bei leichteren stressbedingten Beschwerden können pflanzliche Präparate aus der Apotheke hilfreich sein. In diesen Mitteln entfalten gut untersuchte Heilpflanzen mit beruhigenden, schlaffördernden, stimmungsaufhellenden und/oder angstlösenden Eigenschaften Wirkung. Baldrian beispielsweise hilft gegen Unruhe, Angst und Schlafstörungen. Johanniskraut wirkt nicht nur gegen Nervosität und Unruhe, sondern auch antidepressiv. Unruhe und ängstliche Verstimmungen lindern Fertigarzneimittel mit Lavendelöl. Melisse ist bekannt für ihre entspannenden und beruhigenden Eigenschaften, und Passionsblume wird aufgrund ihrer ausgleichenden, schlaffördernden und angstlösenden Eigenschaften geschätzt. Arzneimittel mit Extrakten aus diesen Heilpflanzen führen in der Regel nicht zu Tagesmüdigkeit und machen nicht abhängig. Bitte lassen Sie sich in Ihrer Apotheke vor Ort beraten, welches Präparat in Ihrem speziellen Fall das richtige ist. 

Quelle: www.ratgebergesund.de

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