Schützt Sonne vor Demenz?

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Sommer genießen und Sonne tanken.
Das ist Balsam für die Seele und hält sogar Gehirn und Geist fit. 

Sonnenlicht hellt die Stimmung auf und lässt die Glückshormone sprudeln. Daher sollten wir jeden strahlend-schönen Sommertag nutzen und hinaus ins Freie gehen. Wer Sonne tankt, der tut auch etwas für die geistige Fitness. Forscher behaupten sogar, das natürliche Tageslicht könne vor Demenz schützen. Ist da was dran? 

Glücklich und gesund
Warum tut uns die Sonne so gut? Die Antwort lautet: Vitamin D. Das „Sonnenvitamin“ ist etwas ganz Besonderes. Es ist das einzige Vitamin, das der Körper selbst herstellen kann, und zwar mithilfe von Sonnenlicht. Vitamin D leistet viel für uns. Es pusht das Immunsystem, kurbelt den Stoffwechsel an und stärkt die Knochen. Überdies aktiviert es die Ausschüttung von Serotonin. Dieser Glücksbotenstoff trägt dazu bei, seelischen Verstimmungen vorzubeugen, vor allem dann, wenn die Tage wieder kürzer und dunkler werden – im Herbst. 

Gut fürs Gehirn

Streng genommen handelt es sich bei diesem Stoff um gar kein Vitamin, sondern um eine wichtige Hormon-Vorstufe, die das Netzwerk der grauen Zellen im Gehirn in Schwung hält. Vitamin D steigert die Konzentration, Wahrnehmung und Gedächtnisleistung. Insbesondere im Hippocampus, der Hirnregion für das Erinnerungsvermögen, zeigt das „Sonnenvitamin“ seine Wirkung. Labortests haben ergeben, dass Vitamin D ganz spezielle Immunzellen mobilisiert. Diese sind unter anderem dafür verantwortlich, jene Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn abzubauen, die typisch für die Alzheimer-Erkrankung sind. 

Tanken Sie Sonne!
Die schöne Sommerzeit sollten wir nutzen, um unseren Vitamin-D-Speicher zu füllen. Denn fehlt es am „Sonnenvitamin“, kann das Folgen haben. Das Risiko, durch zu wenig Vitamin D an einer Demenz zu erkranken, kann erhöht sein. Zu diesem Ergebnis kam eine US-Studie der University of Exeter mit rund 1600 Senioren. Man ermittelte den Vitamin-D-Status der Testpersonen über mehrere Jahre. Manche der Probanden mit einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel erkrankten im Lauf der Zeit an Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz. Schützt die Sonne also vor dem Vergessen? Die Wissenschaftler wollen sich auf diese These noch nicht zu 100 Prozent festlegen. Sie sind sich jedoch sicher: Ein Mangel an Vitamin D ist vermeidbar. Daher sollten wir besonders in den Sommermonaten die wärmenden Sonnenstrahlen auf der Haut genießen. Noch bis September ist die Strahlung intensiv genug, dass wir reichlich Vitamin D tanken und speichern können. Schon zehn bis 15 Minuten am Tag sind genug. Wer sich länger draußen aufhält, braucht eine gute Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor aus der Apotheke. Sonst riskieren Sie einen Sonnenbrand auf der Haut.

Sonnenvitamin aus der Apotheke
Vitamin D bilden wir hauptsächlich mithilfe der Sonne. Zwar gibt es Nahrungsmittel, die als Vitamin-D-Lieferanten gelten, z. B. Eier, manche Fischsorten und auch Pilze. Die Ernährung spielt in der Vitamin-D-Versorgung aber nur eine untergeordnete Rolle. Wer nur selten raus an die frische Luft kommt und vermutet, zu wenig vom »Sonnenvitamin« zu bekommen, kann beim Arzt einen Test machen. Liegt tatsächlich ein Vitamin-D-Mangel vor, gibt es Hilfe in der Apotheke. Dort sind Vitamin-D-Präparate in unterschiedlichen Dosierungen erhältlich – mit und ohne Rezept. Lassen Sie sich beraten!       

Bildnachweis: ©OFC Pictures – stock.adobe.com

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de