So bleiben Ihre Gefäße entspannt

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So bleiben Ihre Gefäße entspannt

Alarmstufe Rot: Bluthochdruck ist der Risikofaktor Nummer Eins für Infarkt und Schlaganfall. Deshalb sollten Sie gegen erhöhte Werte dringend etwas tun.

Hoher Blutdruck tut nicht weh – und doch kann er mit der Zeit zu einer ernsten Schädigung der empfindlichen Gefäßwände führen. Wird die hauchdünne Zellschicht im Innern der Arterien verletzt, steigt die Gefahr, dass es zu Kalk- und Fettablagerungen kommt. Mediziner bezeichnen diese „Verkalkung“ als Arteriosklerose: Über die Jahre verschlechtert sich zunehmend die Blutversorgung – schlimmstenfalls kommt es eines Tages zum akuten Gefäßverschluss, der einen Infarkt oder Schlaganfall nach sich zieht.

Kennen Sie Ihre Werte?

In Deutschland sterben jährlich rund 400.000 Menschen an den Folgen eines Bluthochdrucks. Etwa die Hälfte aller Herz- und Schlaganfälle gehen auf anhaltende Hochspannung in den Gefäßen zurück. Doch viele der betroffenen Patienten haben zuvor gar nichts von ihrem erhöhten Blutdruck gewusst – und konnten demzufolge nichts dagegen tun.

In der Regel verursacht Bluthochdruck jahrelang keine Beschwerden oder nur unspezifische Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit oder Schweißausbrüche. Auch für jüngere Mensch ist es deshalb wichtig, ihre Blutdruckwerte zu kennen – selbst wenn er oder sie sich kerngesund fühlt.

Entspannung durch Bewegung

Von einem echten Bluthochdruck spricht man, wenn der Druck in den Adern dauerhaft über 140 zu 90 mmHg liegt. Aber schon Werte über 130 zu 85 mmHg können in den Gefäßen erhebliche Schäden anrichten, so dass man handeln sollte.

Was können Sie gegen erhöhten Blutdruck tun? Ein gesunder Lebensstil trägt wesentlich zur Entspannung der Gefäße bei. Als wirksame Maßnahme gilt, Übergewicht abzubauen: Mit jedem Kilo weniger sinkt auch der Blutdruck. Bewegung spielt ebenfalls eine große Rolle, ein moderates Ausdauertraining bewirkt auf Dauer eine allmähliche Erweiterung der kleinen Gefäße im ganzen Körper. Damit verringert sich der Widerstand, gegen den das Herz pumpen muss – der Druck in den Adern lässt nach. Um das zu erreichen, genügen schon regelmäßige, ausgiebige Spaziergänge. Als ideal werden drei bis fünf Trainingseinheiten pro Woche von jeweils mindestens einer halben Stunde angesehen.

Gesünder essen, nicht rauchen

Hilfreich ist außerdem eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Salat, Hülsenfrüchten, Vollkornbrot, fettarmen Milchprodukten, mehr Fisch und weniger Fleisch. Eine kochsalzarme Kost kann den Blutdruck senken. Gerade verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte, Konserven, Brot, Wurst, Schinken, Käse enthalten oft reichlich Salz. Verzehren Sie diese mit Bedacht – und verwenden Sie beim Selberkochen möglichst wenig Salz.

Tipp: Bei Tisch grundsätzlich nicht nachsalzen! Verminderter Alkoholkonsum wirkt ebenfalls messbar. Die tägliche Menge sollte auf höchstens 0,4 Liter Bier bzw. 0,2 Liter Wein begrenzt werden. Und auch vom Glimmstängel sollten sich Menschen mit Bluthochdruck besser verabschieden: Zum einen lässt jeder Zug an der Zigarette den Blutdruck für mehrere Minuten in die Höhe schnellen – und zum anderen steigert Rauchen die Gefahr von Gefäßschäden.

Wenn Änderungen des Lebensstils nicht ausreichen, den Blutdruck zu senken, kann der Arzt wirksame Medikamente verordnen, die regelmäßig und dauerhaft eingenommen werden müssen.

Blutdruck-Wissen

* Angegeben wird der Blutdruck in mmHg, das bedeutet „Millimeter auf der Quecksilbersäule des Messgeräts“.

* Der obere Wert gibt die Druckverhältnisse in der Arterie an, wenn der Herzmuskel sich zusammengezogen hat. Ist der Druck zu hoch, sprechen Ärzte von systolischer Hypertonie (Griechisch „systole“ = Kontraktion).

* Der untere Wert gibt die Druckverhältnisse in dem Moment an, wenn der Herzmuskel sich entspannt hat. Die Rede ist hier von diastolischer Hypertonie (Griechisch „diastole“ = Ausdehnung). Sind sowohl oberer als auch unterer Wert zu hoch, lautet die Diagnose „kombinierte Hypertonie“.

* Die allermeisten Hochdruckkranken leiden an primärer (essenzieller) Hypertonie, die teils auf Veranlagung, teils auf verbreitete Risikofaktoren wie Übergewicht, Bewegungsmangel, Stress, Rauchen, zu viel Alkohol zurückführbar ist.

* Sekundäre Hypertonie hingegen entsteht infolge anderer Krankheiten, insbesondere Nierenleiden, Diabetes oder eine Überfunktion der Schilddrüse.

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