So pflegen Sie Ihre Stimme

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Unsere Stimme wird Tag für Tag gebraucht und verdient pflegliche Behandlung. Vor allem jetzt in der Erkältungszeit, wenn Hals und Rachen häufig angegriffen sind. 

Ob im Beruf oder im Privatleben – auf unsere Stimme sind wir ständig angewiesen, oft viele Stunden am Tag. Wie sehr wir die Stimme brauchen, bemerken wir meist erst, wenn sie ihren Dienst versagt. Und das kann schnell passieren: Gerade jetzt in der kalten Jahreszeit bringt eine Erkältung oft Heiserkeit mit sich. Und dann kommt uns nur noch ein müdes Krächzen über die Lippen.

Wer heiser ist, muss seine Stimme schonen. Das bedeutet vor allem: Möglichst wenig sprechen und wenn, dann ökonomisch – also langsam, deutlich und mit Pausen. Falsch ist es hingegen, bei Heiserkeit zu flüstern, denn das strengt die Stimmlippen an und belastet sie zusätzlich. Ein absolutes No-Go ist Räuspern, das der Stimme auf Dauer Schaden zufügen kann. Der Grund: Räuspern reizt die Stimmlippen. Wer den Drang verspürt, sich zu räuspern, sollte ihm nicht nachgeben, sondern besser schlucken, etwas Wasser trinken oder rasch zur Lutschpastille greifen.

Lutschen, gurgeln, schweigen

Generell gut für das erkältungsgeplagte Stimmorgan ist es, viel zu trinken. Stilles Wasser und Kräutertees sind ideale Durstlöscher. Auch Gurgeln mit Salbeitee und das Lutschen von Halspastillen haben sich bewährt. Denn beides hilft, die Rachenschleimhaut feucht zu halten und den gereizten Rachen zu beruhigen. Wertvolle Helfer bei belegter Stimme sind Lutschtabletten mit Hyaluronsäure, Isländisch Moos, Salbei oder speziellem Salz aus der Apotheke. Vergeht die Heiserkeit durch diese Maßnahmen nach ein paar Tagen nicht wieder von allein, ist ein Arztbesuch erforderlich. 

Auch in Zeiten, in denen man nicht von Erkältung und Heiserkeit geplagt wird, lohnt es sich, die Stimme pfleglich zu behandeln. Dazu gehört es, immer auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten, nicht zu rauchen, der Stimme nach jeder Belastung eine Ruhepause zu gönnen und möglichst in natürlicher, mittlerer Sprechstimmlage zu sprechen, Experten nennen das „Indifferenzlage“.

Den Ton treffen

Um die eigene Indifferenzlage zu finden, hilft folgende Übung: Stellen Sie sich vor, Sie wollen ihrem Gegenüber mit einem „mm“ zustimmen. Die Tonlage, die sie dabei automatisch wählen, entspricht ihrer Indifferenzlage. Wer hingegen vor Aufregung in eine unnatürlich hohe Tonlage verfällt, ständig gegen Lärm anschreit oder lauthals schimpft, strapaziert nicht nur die Ohren der Mitmenschen, sondern auch die eigene Stimme.

Wie kommt der Frosch in den Hals?

Jeder kennt das: Bei Nervosität, Aufregung oder Stress steckt er urplötzlich im Rachen, der sprichwörtliche „Frosch“. Dieses Gefühl kommt zustande, weil sich unsere innere Anspannung auch auf die Spannung der Muskulatur überträgt – im Hals wird es dann tatsächlich enger. Entspannungstechniken wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung können hilfreich sein.

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