Sodbrennen: Selbstbehandlung leicht gemacht

druckendruckenvorlesen vorlesen

Brennende Schmerzen hinter dem Brustbein, häufig verbunden mit saurem Aufstoßen – Sodbrennen ist quälend. Wann sollte man zum Arzt gehen, welche Arzneimittel lindern den Schmerz und was ist bei der Anwendung zu berücksichtigen?   

Millionen Menschen kennen Sodbrennen aus eigener Erfahrung und wissen, wie hartnäckig und unangenehm es sein kann. Was das Feuer im Rachen entfacht, ist ätzende Magensäure, die in die falsche Richtung – also zurück in die Speiseröhre – fließt. Unterschiedliche Faktoren können für diesen schmerzhaften Prozess, den Mediziner als Reflux bezeichnen, verantwortlich sein: Ein schwacher Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen ist eine häufige Ursache, ein Überschuss an Magensäure eine weitere. Fettreiche Mahlzeiten und XXL-Portionen können Sodbrennen ebenso begünstigen wie Süßigkeiten, Alkohol, Kaffee oder hastiges Essen. Auch Stress ist bei saurem Aufstoßen oft mit von der Partie: ein allzu hektischer Alltag schlägt eben nicht selten auf den Magen. 

Wann zum Arzt? 

Die Fülle an möglichen Ursachen macht klar, dass man Sodbennen nicht auf die leichte Schulter nehmen sollte. Treten Symptome wie Schmerzen hinter dem Brustbein und saures Aufstoßen häufiger oder gar regelmäßig auf, ist in jedem Fall ein Arztbesuch anzuraten. Wird ein Reflux nämlich nicht richtig behandelt, kann die aufsteigende Säure die Speiseröhre massiv schädigen und ernsthafte Folgekrankheiten nach sich ziehen. Auch Sodbrennen in der Schwangerschaft ist immer ein Fall für den Arzt.  

Sie werden nur selten davon geplagt, etwa nach einer üppigen Mahlzeit? Dann besteht in der Regel kein Grund zu großer Sorge. Ihre Apothekerin und Ihr Apotheker können mit rezeptfreien Medikamenten helfen und beurteilen, welches im Einzelfall am besten geeignet ist. Bitte lassen Sie sich vor Ort individuell beraten!  

Wie wirken Antazida? 

Antazida heißen Arzneimittel, die überschüssige Magensäure binden und so eine puffernde Wirkung haben. Die basischen Substanzen sind bei gelegentlichem, leichterem Sodbrennen eine gute Wahl. Ihr Vorteil: Sie sind insgesamt gut verträglich und helfen rasch, schon nach 15 bis 30 Minuten lassen die brennenden Schmerzen meist nach. 

Sehr zuverlässig wirken Antazida, wenn sie fein verteilt in den Magen gelangen. Deshalb ist es richtig, Präparate in Beuteln, sogenannte Suspensionen, vor der Einnahme gut zu schütteln oder den Beutel gründlich durchzukneten. Kautabletten sollten keinesfalls geschluckt, sondern gut zerkaut werden. Da es zwischen Antazida und anderen Arzneimitteln zu Wechselwirkungen kommen kann, muss zwischen der Einnahme ein zeitlicher Abstand von mindestens zwei Stunden liegen. Was genau zu beachten ist, erläutert Ihnen der Apotheker im Beratungsgespräch.  

Wie wirken PPI? 

Protonenpumpenhemmer, kurz PPI, sind Medikamente, die die Bildung von Magensäure hemmen und den Reflux so unterbinden. Umgangssprachlich werden sie auch als Säureblocker bezeichnet. Viele dieser Arzneimittel werden vom Arzt verordnet; Präparate mit den Wirkstoffen Omeprazol, Pantoprazol und Esomeprazol sind in geringer Dosierung auch ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Sie dürfen ohne ärztlichen Rat jedoch nur kurzzeitig eingenommen werden.  

Generell eignen sich PPI für Menschen, die öfter unter Sodbrennen leiden und heftigere Beschwerden haben. Sie lindern die stechenden Schmerzen allerdings nicht sofort – dafür hält ihre Wirkung länger an. Da die Magensäurehemmer auch Nebenwirkungen haben können, ist es immer ratsam, sich in der Apotheke zu informieren.  

Wie können Betroffene vorbeugen?  

Weil ungünstige Essgewohnheiten Sodbrennen hervorrufen können, ist es sinnvoll, die eigenen Vorlieben einmal kritisch unter die Lupe zu nehmen: Um Speisen, die Ihrem Magen sauer aufstoßen, sollten Sie besser einen Bogen machen. Häufig sind sehr fettreiche Leckerbissen die Hauptübeltäter, aber auch allerlei andere Lebensmittel können bei empfindlichen Zeitgenossen zu Refluxbeschwerden führen – zum Beispiel Zitrusfrüchte, scharfe Gewürze, Schokolade und kohlensäurehaltige Getränke. Oft werden mehrere kleine Mahlzeiten am Tag besser vertragen als wenige üppige. 

Generell gilt: Verzichten Sie aufs Rauchen, trinken Sie Alkohol, wenn überhaupt, nur maßvoll und halten Sie sich unnötigen Stress vom Hals. Wer nachts des Öfteren von Sodbrennen gepeinigt wird, sollte mit leicht erhöhtem Oberkörper schlafen. Tipp: Das Kopfteil des Bettes etwas höherstellen oder einfach ein zweites Kissen unter den Kopf schieben. 

Quelle: www.ratgebergesund.de

Bildnachweis: ©eddows – stock.adobe.com