Tonne statt Toilette

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Abgelaufen, ranzig, unbrauchbar: Medikamentenmüll muss entsorgt werden. Doch wohin damit?

Die Hausapotheke regelmäßig auszumisten, ist eine gute Idee. Oft passieren dabei jedoch Fehler. Einer der häufigsten: Alt gewordene flüssige Medizin, etwa Husten- oder Antibiotikasaft, wird ins Waschbecken oder in die Toilette gekippt, damit die leeren Flaschen später im Altglascontainer entsorgt werden können. »In diesem speziellen Fall ist die Mülltrennung nicht gut für die Umwelt«, weiß Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen.

Auskippen verboten 

Der Grund: Auch modernste Kläranlagen können nicht alle Arzneimittelrückstände abfangen, sodass Spuren in unsere Gewässer gelangen und den Ökosystemen schaden. Bei Fischen kann es durch Reste von Hormonpräparaten beispielsweise zu einer Verweiblichung männlicher Tiere kommen, wodurch die Fortpflanzung gestört wird. Zudem können manche Stoffe auch bei der Trinkwasseraufbereitung nur schwer entfernt werden. 

Schützen Sie unsere Gewässer, indem Sie flüssige Medizin, aber auch Kapseln und Pillen in Glasfläschchen, mitsamt ihrem (fest verschlossenen!) Behältnis wegwerfen. In vielen Regionen Deutschlands werden alte Arzneimittel mit dem Hausmüll entsorgt, anderenorts am Schadstoff mobil abgegeben. Der kommunale Müllentsorger gibt hierzu Auskunft.    

Trennen erlaubt 

Bei Umverpackungen von Medikamenten handelt es sich meist um Faltschachteln. Sie gehören zusammen mit dem Beipackzettel ins Altpapier; leere Blister kommen in den gelben Sack. Werfen Sie abgelaufene Arzneimittel sicherheitshalber versteckt in einem verschlossenen, undurchsichtigen Beutel in die Abfalltonne. So verhindern Sie, dass die »bunten Pillen« von Kindern entdeckt und schlimmstenfalls mit Süßigkeiten verwechselt werden. 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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