Top Ten der Homöopathie

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Von unangenehmen Zipperlein lassen wir uns nicht den Tag vermiesen:
Bei harmlosen, aber lästigen Alltagsbeschwerden greifen wir auf sanfte Hilfe zurück und ergänzen unser Arzneischränkchen um diese natürlichen Mittel.

Gleiches mit Gleichem behandeln, lautet der Grundsatz der alternativen Heilmethode, die im 18. Jahrhundert vom deutschen Arzt Samuel Hahnemann entwickelt wurde. Demnach kann eine Substanz, die bei gesunden Menschen bestimmte Symptome hervorruft, einem kranken, der an ähnlichen Beschwerden leidet, helfen. Dafür wird das Mittel allerdings stark verdünnt – fachsprachlich potenziert. Auf diese Weise können Globuli und Co. bei vielerlei Wehwehchen Linderung verschaffen, und das vom Baby- bis zum Seniorenalter. Denn einer der Vorteile der Homöopathie ist ihre sehr gute Verträglichkeit. So sind in der Potenz D12, die wir für alle genannten Mittel empfehlen, keinerlei Neben- oder Wechselwirkungen zu erwarten. Sollten die Beschwerden jedoch nicht zeitnah nachlassen, suchen Sie bitte ärztliche Unterstützung. Gute Besserung!

Aconitum (Blauer Eisenhut)

Das wichtigste homöopathische Akutmittel wird bei allen plötzlich auftretenden Beschwerden wie Fieber, Panikattacken und Schock eingenommen. Auch zu Beginn einer Entzündung empfehlenswert! 

Typisches Merkmal: großer Durst

Apis mellifica (Honigbiene)

Das Präparat kann Linderung bei Insektenstichen erzielen. Zudem wird es bei Ekzemen, Gelenkschmerzen sowie Hals- und Blasenentzündung eingesetzt. 

Typisches Merkmal: stechende Schmerzen

Arnica montana (Bergwohlverleih)

Sie gilt in der Homöopathie als das erste Mittel bei Verletzungen wie Prellung, Bluterguss und Verstauchung, kommt aber auch bei leichten Blutungen, Muskelkater und Wunden zum Einsatz.

Typisches Merkmal: Berührungsempfindlichkeit

Belladonna (Tollkirsche)

Auch Belladonna wird bei Akutzuständen empfohlen, etwa bei Kopf- und Unterleibsschmerzen, krampfartigen Koliken und Fieber. Kann auch anschließend an Aconitum eingenommen werden.

Typisches Merkmal: trockener Mund

Chamomilla (Echte Kamille)

Sie ist das ideale Mittel für die erkrankten Kleinen: Leiden Kinder an Ohren- und Bauchweh, Durchfall, oder kommen die Zähne schmerzhaft durch, Chamomilla zur Hand haben.

Typisches Merkmal: Unruhe, Wut und Aufregung

Euphrasia (Augentrost)

Die aus Sicht der Homöopathie wichtigste Substanz bei Bindehautentzündungen und Augenreizungen kann auch bei Heu- sowie Fließschnupfen Anwendung finden.

Typisches Merkmal: Lichtempfindlichkeit

Gelsemium (Falscher Jasmin)

Steckt Ihnen ein grippaler Infekt in den Knochen oder sind – auch migräneartige – Kopfschmerzen im Anzug, können Sie Gelsemium probieren, ebenso bei Prüfungsangst.

Typisches Merkmal: Apathie und Schwäche

Nux vomica (Brechnuss)

Ob Sodbrennen, Übelkeit, Verdauungsbeschwerden nach schwerem Essen, bei einem „Kater“ oder auch stark juckenden Hämor­rhoiden: Hier kann die Einnahme von Nux vomica hilfreich sein.

Typisches Merkmal: Nervosität und Gereiztheit

Pulsatilla pratensis (Wiesenküchenschelle)

Bei hormonell bedingtem Unwohlsein, etwa durch PMS, Menstruationsschmerzen und Wechseljahressymptomen, aber auch bei rheumatischen Beschwerden ist Pulsatilla angezeigt.

Typisches Merkmal: wandernde Beschwerden

Rhus toxicodendron (Giftsumach)

Ischiasbeschwerden, Hexenschuss, Gelenk- und Schulterschmerzen lassen sich, ebenso wie Sehnenscheidenentzündungen, erfolgreich mit diesem Mittel behandeln.

Typisches Merkmal: Besserung bei Bewegung

Die richtige Dosierung 

Säuglinge: 1 Globulus

1 bis 5 Jahre: 2–3 Globuli

6 bis 12 Jahre: 3–4 Globuli oder ½ Tablette

Ab 13 Jahre: 5 Globuli oder Tropfen, 1 Tablette

Im hochakuten Fall: Einnahme alle 10 Minuten (max. 5 Gaben)

Im akuten Fall: alle zwei Stunden (über max. 24 Stunden)

Im Normalfall: dreimal täglich

Fest & flüssig

Homöopathische Arzneimittel werden als Tabletten, Tropfen (Dilution) oder Kügelchen (Globuli)  hergestellt. Wegen des Alkoholgehalts bei Kindern auf Tropfen verzichten. Laktoseintolerante sollten keine Tabletten einnehmen, da diese Milchzucker enthalten.

Einnehmend heilsam

Globuli oder Tabletten langsam im Mund zergehen lassen, Tropfen direkt auf die Zunge träufeln. Eine halbe Stunde vor und nach der Einnahme nicht essen, Zähne putzen oder rauchen und nichts außer Wasser trinken, da bestimmte Gewürze, ätherische Öle, Menthol und Kaffee die Wirksamkeit abschwächen.

Eins nach dem anderen

Am besten nur eine Substanz einnehmen; bei verschiedenen Symptomen können jedoch bis zu drei abwechselnd angewendet werden. Zwischen den einzelnen Mitteln sollte dann ein Abstand von circa 20 Minuten liegen. Alternativ gibt es sogenannte Komplexmittel: Sie enthalten mehrere homöopathische Wirkstoffe, die sich in ihren Effekten ergänzen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de

Bildnachweis: ©Gerhard Seybert – stock.adobe.com