Verhütung: Pille, Pflaster oder Kondom?
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Verhütung ist vielfältig wie nie. Welche Methode passt zu dir? Hier ist ein Überblick …
Die »Pille« – der Klassiker
Vorteil der Anti-Baby-Pille: Sie ist einfach anzuwenden und bietet vom ersten Tag an zuverlässigen Schutz vor ungewollten Schwangerschaften. Manche Frauen nutzen sie zudem, um ihren Zyklus zu regulieren, ihr Hautbild zu verbessern oder Menstruationsbeschwerden zu verringern. Die Pille ist verschreibungspflichtig und zusammen mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen entscheidest du, ob ein Kombinationspräparat mit Östrogen und Gestagen oder die niedrig dosierte Minipille besser geeignet ist.
Die tägliche Einnahme von Hormonen ist nicht ungefährlich und kann das Risiko für Thrombosen und Embolien erhöhen. Und überhaupt gehören Stimmungsschwankungen und Libidoverlust zu den möglichen Nebenwirkungen. Alles Gründe, weshalb viele Frauen inzwischen die Pille ablehnen. Laut Umfragen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) entscheiden sich heute nur noch 38 Prozent für diese Variante. Im Vergleich: 2007 waren es 55 Prozent.
Kondom – heute auf Platz eins
Das Kondom ist das einzige Verhütungsmittel, das auch vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie HIV schützt. Gleichzeitig gilt es – sofern richtig benutzt – als sichere Verhütungsmethode. Weiteres Plus: Du bist maximal flexibel. Das macht das Kondom ideal für alle, die nicht täglich Hormone nehmen wollen. Das Kondom ist übrigens bei jungen Menschen das beliebteste Verhütungsmittel und kommt bei zwei Dritteln aller Befragten zum Einsatz. Gibt‘s ohne Rezept in deiner Apotheke.
Spirale – die langfristige Lösung
Die Spirale wird dir in deiner gynäkologischen Praxis eingesetzt. Je nach Modell kann sie zwischen drei und acht Jahren im Körper bleiben. Hormonspiralen geben kontinuierlich Gestagen in die Gebärmutterschleimhaut ab und verhindern so eine Schwangerschaft. Im Gegensatz zur Pille treten Nebenwirkungen seltener auf. Risiko: Eierstockzysten können sich bilden. Eine hormonfreie Alternative ist die Kupferspirale. Sie beeinträchtigt zum einen die Spermienaktivität und verhindert noch dazu, dass sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutter einnisten kann. Eine sichere Methode, erfordert aber regelmäßige Kontrollen.
Dreimonatsspritze – mittelfristiger Schutz
Du bekommst sie in deiner Gyn-Praxis und brauchst dich danach drei Monate um Verhütung nicht zu kümmern. So lange verhindert ein hoch dosiertes Gestagen den Eisprung und unterdrückt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut – eine sehr sichere Methode. Jedoch kann es neben den üblichen Nebenwirkungen bei einer Hormongabe außerdem zur Gewichtszunahme kommen.
Hormonpflaster – Schutz zum Kleben
Dafür brauchst du ein Rezept. Das Hormonpflaster klebst du dann einfach auf den Oberarm oder Bauch. Über die Haut werden Hormone aufgenommen, die eine Schwangerschaft nicht zulassen. Es wirkt also ähnlich wie die Pille und hat vergleichbare Nebenwirkungen. Hautreizungen können hinzukommen. Noch ein Unterschied: Keine tägliche Anwendung, du brauchst nur einmal pro Woche ein neues Pflaster.
Vaginalring – der Newcomer
Der Vaginalring ist – neben dem Hormonpflaster – die »jüngste« Verhütungsmethode. Das Prinzip ist wie bei Pflaster und Pille, nur wird der Vaginalring wie ein Tampon tief in die Scheide eingeführt und gibt dort kontinuierlich Hormone ab. Nach drei Wochen wird der Ring entfernt, anschließend setzt die Monatsblutung ein. Auch die Nebenwirkungen sind vergleichbar.
Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de
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