Wenn Bello und Mieze zuschnappen…

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Bisswunden können sich entzünden und schlimmstenfalls eine Blutvergiftung zur Folge haben. Wichtig, dass die Hausapotheke für die Erstversorgung gut gerüstet ist!

 

Wenn Bello und Mieze zuschnappen…

 

Ein Biss von Hund oder Katze ist keine Bagatelle. Deshalb sollte auch eine scheinbar leichte Verletzung vorsichtshalber vom Arzt begutachtet werden.

 

Sie jagen Wollknäuel, holen Stöckchen und sind geliebte Kameraden – rund acht Millionen Katzen und mehr als fünf Millionen Hunde leben in deutschen Haushalten. Bei allem harmonischen Miteinander zeigen Stubentiger und Bello manchmal auch Zähne und Krallen: 30.000 bis 50.000 Bissverletzungen weisen die Statistiken des Gesundheits- und Versicherungswesens pro Jahr aus. Besonders häufig sind Kinder betroffen. Das Problem: Bei leichten Verletzungen unterschätzen viele Eltern die Infektionsgefahr. Dabei gilt: Mehr als die Hälfte aller Katzenbisse entzünden sich. Bei Hundebissen sind es immerhin noch zehn Prozent.

 

Erste Hilfe im Akutfall

Experten empfehlen, Bisswunden unter fließendem Wasser auszuwaschen, dann steril abzudecken und zu verbinden. Auf jeden Fall sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Der Impfpass muss mit in die Praxis – so kann der Mediziner klären, ob der Impfschutz ausreicht.

Hat ein fremdes Tier zugeschnappt, spielt der Impfstatus eine besonders wichtige Rolle: Die Keime im Tierspeichel können neben Wundstarrkrampf auch Tollwut auslösen. Anders als beim eigenen Vierbeiner kann bei fremden Haustieren nicht immer in Erfahrung gebracht werden, ob diese gegen Tollwut geimpft sind. Daher sollte der Arzt gleich nachimpfen, falls Verdacht auf Tollwut besteht oder kein Tetanusschutz vorliegt. Gegen Entzündungen helfen Verbände mit desinfizierender Salbe. In vielen Fällen verordnet der Arzt auch vorbeugend ein Antibiotikum.

Kritisch sind oft Verletzungen an Händen, Füßen und Gelenken, denn hier erwischen Zähne und Krallen schnell einmal eine Sehne. Am besten lagert man das verletzte Glied bis zur Behandlung möglichst hoch.

 

Vorsicht, Entzündung!   

Entzündete Bisswunden führen unbehandelt im schlimmsten Falle zu einer Blutvergiftung (Sepsis). Entgegen der weit verbreiteten Annahme ist ein roter Streifen auf der Haut von der Wunde aus kein Zeichen für eine Blutvergiftung. Das Symptom deutet auf eine Entzündung der Lymphgefäße (Lymphangitis) hin. Im Gegensatz zur Sepsis handelt es sich dabei um eine örtliche Entzündung. Da sich daraus jedoch eine Blutvergiftung entwickeln kann, sollte die Lymphangitis rasch behandelt werden. Zu den Hauptsymptomen einer Blutvergiftung zählen Fieber, schnelle und flache Atmung, beschleunigter Herzschlag und Verwirrung. Beim geringsten Verdacht auf eine Blutvergiftung gilt: Sofort zum Arzt!

 

Kind & Hund: Ein starkes Team 

Auch vertraute Hunde schnappen unter Stress schon einmal zu. Eltern sollten dem Nachwuchs daher frühzeitig vermitteln, mit Vierbeinern respektvoll und besonnen umzugehen.

  • Tiere unbedingt in Ruhe fressen lassen.
  • Einen Hund nicht überraschend im Schlaf streicheln oder aus dem Körbchen heben.
  • Fremde Hunde grundsätzlich nur anfassen, wenn der Besitzer zustimmt. Damit das Tier sich mit dem fremden Geruch vertraut machen kann, lässt man es vorsichtig an der Hand schnuppern.

 

 

 

Quelle: https://www.ratgebergesund.de/