Wenn Kinder Durchfall haben

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Durchfall-Medikamente, die Erwachsene gut vertragen, sind nicht zwangsläufig auch für Kinder geeignet. Arzt und Apotheker wissen, was den Jüngsten im Akutfall hilft.     

Wenn Kinder Durchfall haben

Durchfall ist immer lästig und schmerzhaft, doch für die Allerkleinsten kann er auch gefährlich werden. Handeln Sie rasch!

„Mama ich hab‘ Bauchweh“, diesen Satz kennen wohl alle Eltern und wissen, was jetzt auf sie zukommt. Denn auf Rumoren und Gluckern im Bauch folgt häufig ein heftiger, wässriger Durchfall, nicht selten in Kombination mit Erbrechen. Typisch sind diese Beschwerden für eine Magen-Darm-Infektion, die im Kindesalter nichts Ungewöhnliches ist.

Anhängliche Erreger

Zwei bis drei Infekte pro Jahr sind normal, sagen Experten. Oft bringen Kinder die Darmkeime aus Kita, Kindergarten oder Schule mit nach Hause. Kein Wunder, denn in Gemeinschaftseinrichtungen kommen unsere Kids nun einmal auf engem Raum zusammen, und eine ganze Reihe von Krankheitserregern „schwirrt“ umher. Beim Spielen rücken die Kleinen dann gerne noch dichter zusammen, was es den ohnehin leicht übertragbaren Erregern noch einfacher macht, sich auszubreiten. Da sich das Immunsystem jüngerer Kinder noch im Aufbau befindet, sind sie viel anfälliger für Durchfallerreger als ihre Eltern und größeren Geschwister.

Häufige Verursacher von Magen-Darm-Infekten sind Rotaviren, gegen die es mittlerweile einen Impfschutz gibt. Empfohlen wird die Impfung bereits im Säuglingsalter. Vor einigen anderen typischen Durchfallerregern können Eltern ihre Kinder hingegen nicht durch eine vorbeugende Impfung schützen. 

Gefährlicher Flüssigkeitsverlust

Während ein akuter Durchfall für ansonsten gesunde Erwachsene meist keine ernsthafte Gefahr darstellt, kann er vor allem für Babys und Kleinkinder gefährliche, mitunter sogar lebensbedrohlich Folgen haben. Der Grund: Durch den flüssigen Stuhl verliert der kleine Körper reichlich Wasser und lebenswichtige Mineralstoffe, sogenannte Elektrolyte. Dadurch kann es schnell zu einer gefährlichen Austrocknung kommen. Daher lautet die wichtigste Regel für Eltern: Den Flüssigkeits- und Elektrolytverlust durch reichliches Trinken sofort wieder ausgleichen. Gut eignen sich neben Kamillen-, Fencheltee und stillem Wasser auch fertige Elektrolytlösungen aus der Apotheke.

Wärme lindert die Bauchkrämpfe – etwa eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen. Sobald das Kind wieder essen mag, ist leicht verdauliche Kost wie Kartoffelbrei (ohne Milch und Fett), gedünstete Karotten, geriebener Apfel mit zerdrückter Banane und Zwieback genau richtig. Auf Süßes, Scharfes und Fettiges besser verzichten.

Wann zum Arzt?  

Ein Kind mit Durchfall gehört sofort in die Arztpraxis, wenn…

  • es jünger als sieben Monate ist oder unter acht Kilogramm wiegt.
  • es unter zwei Jahre alt ist, starken Durchfall hat und erbricht.
  • es nicht trinken möchte und Anzeichen einer Austrocknung aufweist, zum Beispiel trockene Lippen.
  • es sich sehr krank fühlt und/oder apathisch wirkt.
  • Blut im Stuhl ist.
  • es Fieber bekommt.

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