Wohnen im Alter: Zuhause neu gedacht

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Eigenheim oder Pflegeheim? Das war gestern! Senioren haben heute zig Möglichkeiten, barrierefrei und sicher, aber dennoch selbstbestimmt zu leben. Wo und wie? Wir stellen interessante Wohnformen für Silbersurfer vor.

Die meisten Menschen möchten dort uralt werden, wo sie sich wohl und geborgen fühlen: in den eigenen vier Wänden. Mitunter sprechen jedoch gute Gründe dagegen, den Lebensabend in der vertrauten Umgebung zu verbringen. Das Haus ist deutlich zu groß, die Gartenarbeit kaum noch zu wuppen, das Bad so verwinkelt, dass mit dem Rollator kein Durchkommen ist…  

Ein Umzug mit 70, 80 oder 90 Jahren? Warum nicht! Jeder Aufbruch zu neuen Ufern bietet schließlich unerwartete Chancen – und gut für die geistige Fitness sind Veränderungen ohnehin. Zum Glück gibt es mittlerweile viele attraktive Wohnformen, die auf die Bedürfnisse von Senioren zugeschnitten sind. Welche Alternative infrage kommt, hängt natürlich vom individuellen Unterstützungsbedarf und den persönlichen Vorlieben ab. Und leider spielt nicht zuletzt auch das finanzielle Budget eine Rolle.

Betreutes Wohnen: So selbstständig wie möglich

Diese Wohnform richtet sich an ältere Menschen, die ihren Alltag weitgehend selbst managen können, in manchen Bereichen jedoch Unterstützung benötigen. Das Konzept: Senioren leben innerhalb einer Wohnanlage in einer eigenen, barrierefreien Wohnung und können vor Ort allerlei Services nutzen – etwa Hausnotrufsystem, Mittagessen, Wäsche- und Reinigungsdienst. Die Hilfsangebote schützen vor Überforderung, der Kontakt zu den Nachbarn bewahrt vor Einsamkeit. Häufig sind Anlagen für betreutes Wohnen an eine stationäre Pflegeeinrichtung angebunden, die Kosten und Leistungen variieren erheblich.

Senioren-WG: Leben mit Gleichgesinnten

Senioren-Wohngemeinschaften erfreuen sich wachsender Beliebtheit und sind eine Garantie für gesellige Stunden. Wie für eine WG typisch, hat hier jeder ein eigenes Zimmer, mit den Mitbewohnern teilt man Küche, Bad und Co. Im Idealfall ist der gesamte Wohnraum barrierefrei. Natürlich erfordert das Leben in einer WG viel Kompromissbereitschaft. Vorteil: In einer geteilten Wohnung ist die Miete meist deutlich geringer als in einer eigenen.

Mehrgenerationenhaus: Alltag zwischen Jung und Alt 

In Mehrgenerationenhäusern leben Menschen aller Altersgruppen – von der jungen Familie mit zwei Kids bis zum alleinstehenden 80-Jährigen – zusammen unter einem großen Dach. Jede Partei hat eine eigene Wohnung, in Gemeinschaftsräumen und im Garten kommt man zusammen, knüpft Kontakte, plant Aktivitäten. Gegenseitige Unterstützung ist gern gesehen, Pflege und Betreuung gehören allerdings nicht zum Konzept. Wer umfangreichere Hilfe braucht, muss einen ambulanten Pflegedienst nutzen.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – leserservice.sud-verlag.de

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