Zahnpflege bei chronischen Krankheiten
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Chronische Erkrankungen wie Diabetes, Rheuma oder Herzkrankheiten beeinflussen nicht nur die allgemeine Gesundheit, sondern auch die Mundgesundheit. Wer an einer dieser Krankheiten leidet, sollte deshalb besonders auf eine konsequente Zahnpflege achten. Gesunde Zähne und ein intaktes Zahnfleisch tragen nicht nur zum Wohlbefinden bei – sie können auch helfen, den Verlauf der Grunderkrankung positiv zu beeinflussen.
Diabetes und Mundgesundheit
Bei Menschen mit Diabetes ist das Risiko für eine Parodontitis (Zahnbetterkrankung) deutlich erhöht. Entzündungen im Mund können wiederum den Blutzuckerspiegel negativ beeinflussen – ein Kreislauf, der vermieden werden sollte. Wichtig sind daher:
- Gründliche Mundhygiene: zweimal täglich Zähneputzen und die Reinigung der Zahnzwischenräume.
- Regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt, idealerweise zwei- bis viermal im Jahr.
- Professionelle Zahnreinigung (PZR), um Beläge und Bakterien gründlich zu entfernen.
- Gute Blutzuckereinstellung: Sie wirkt sich positiv auf die Mundgesundheit aus – und umgekehrt.
- Frühzeitiges Handeln bei Zahnfleischbluten, Schwellungen oder Mundtrockenheit.
Rheuma und Zahnpflege
Rheumatische Erkrankungen können das Immunsystem schwächen und die Beweglichkeit der Hände einschränken, was die tägliche Zahnpflege erschwert. Tipps:
- Hilfsmittel nutzen: elektrische Zahnbürsten oder spezielle Griffverstärkungen erleichtern das Putzen.
- Medikamente beachten: Kortison oder Immunsuppressiva erhöhen das Risiko für Infektionen im Mund, daher ist Vorsorge besonders wichtig.
- Antientzündliche Ernährung und konsequente Mundpflege können das Risiko für Entzündungen im Mund reduzieren.
- Regelmäßige Prophylaxe-Termine helfen, beginnende Probleme früh zu erkennen.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Entzündungen im Mund stehen im Verdacht, Herzkrankheiten negativ zu beeinflussen. Patienten mit Herzproblemen sollten deshalb besonders vorsorgen:
- Medikamentenplan mitbringen: Besonders bei Blutverdünnern oder Herzmedikamenten ist es wichtig, dass Ihr Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin Bescheid weiß.
- Schonende Behandlungen: Der Zahnarzt oder die Zahnärztin berücksichtigt Medikamente wie Blutverdünner bei der Planung von Therapien.
- Eine Antibiotikaprophylaxe kann bei Risikopatienten bei bestimmten Eingriffen notwendig sein – sprechen Sie hier unbedingt mit Ihrem Zahnarzt und Kardiologen.
- Gesunde Mundflora: eine gute Zahnpflege reduziert Entzündungen, die das Herz belasten könnten.
Allgemeine Tipps für chronisch Erkrankte
- Verwenden Sie fluoridhaltige Zahnpasta und ggf. eine antibakterielle Mundspüllösung.
- Reinigen Sie täglich die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker.
- Vereinbaren Sie kürzere Kontrollintervalle beim Zahnarzt und nutzen Sie die Professionelle Zahnreinigung als sinnvolle Ergänzung zur häuslichen Pflege.
Chronische Erkrankungen und Mundgesundheit stehen in enger Wechselwirkung. Eine konsequente Zahnpflege und regelmäßige Zahnarztbesuche daher unverzichtbar, um Komplikationen zu vermeiden und die allgemeine Gesundheit zu unterstützen.
Quelle: Staude GmbH, Oberhausen – www.staude.de
Bildnachweis: ©Anna – stock.adobe.com