Wenn es häufiger zwickt und gurgelt …

druckendruckenvorlesen vorlesen

Wenn es häufiger zwickt und gurgelt …

Ein Reizdarmsyndrom kann schmerzhaft den Alltag aushebeln

Frauen leiden doppelt so häufig wie Männer an funktionellen Verdauungsstörungen. Der Magen rebelliert und die Muskulatur des Darms arbeitet entweder zu schnell oder zu langsam. Es quälen Durchfälle, Verstopfungen, begleitet von Bauchschmerzen, Blähungen und unangenehmem Völlegefühl nach dem Essen. Durch verschiedene Reize gerät der Verdauungstrakt aus dem Gleichgewicht, Ärger und Stress befördern das Ganze – es gibt jedoch keine organische Ursache.

Großer Leidensdruck

Dem Reizdarmsyndrom (RDS) auf die Spur zu kommen, ist nicht leicht. Viele andere Erkrankungen wie Migräne, Depressionen, Stoffwechselstörungen bis hin zu schwerwiegenden Darmerkrankungen gehen mit ähnlichen Beschwerden einher. Um diese auszuschließen, stehen deshalb unter Umständen mehrere Untersuchungen an, die sich auch über längere Zeiträume erstrecken können. Das führt häufig dazu, dass sich betroffene Frauen wegen des ständigen Unwohlseins zurückziehen, Treffen und vor allem Essen außer Haus meiden. Neben dem körperlichen entsteht somit auch ein starker psychischer Leidensdruck.

Individuelle Therapie

Die Symptome des Reizdarms können seit der Kindheit vorhanden sein, sich aber auch im Erwachsenenalter von einem Tag auf den anderen einstellen. Oft nach Infektionen von Magen und Darm oder nach belastenden Konfliktsituationen in der Familie oder im Beruf. Auf welche Weise die Krankheit entsteht und wie sie verläuft ist sehr verschieden, deshalb muss auch eine Therapie sehr individuell sein. Da es bislang keine spezielle Untersuchung gibt, die eine gesicherte Diagnose erbringt, ist zunächst das Patientin-Arzt-Gespräch wichtig, um die hauptsächlich vorhandenen Symptome festzuhalten. Dann können Befunde von Labor- und Ultraschalluntersuchungen sowie von Dickdarm- und Magenspiegelungen weiteren Aufschluss geben. Abzuklären sind auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten, die sich ebenfalls durch Bauchweh und Durchfälle zeigen können.

Fenchel, Kümmel & Co.

Die gute Nachricht ist, dass sich die Beschwerden zumeist bereits mit dem Umstellen der Ernährung bessern lassen. Das erreicht man mit einer gesunden Kost, die leicht verdaulich ist und keine Blähungen verursacht, und dem Verzicht auf Kaffee, Alkohol und Nikotin Alles, was der Seele und den Nerven gut tut, bekommt auch dem Magen-Darm-Bereich: regelmäßige Pausen und Entspannung, ausreichende Bewegung und das Vermeiden von Hektik sowie Stress. Gegen die Hauptsymptome helfen in akuten Fällen neben krampflösenden, abführenden oder Sodbrennen lindernden Tabletten und Tinkturen auch pflanzliche Arzneimittel. Die Beratung in der Apotheke ist unbedingt empfehlenswert, denn Präparate mit Bestandteilen von Anis, Fenchel, Kümmel, Myrrhe, Pfefferminz, Lavendel, Angelikawurzel, Gänsefingerkraut, Kamille, Süßholz und Wermut gibt es in verschiedenen Anwendungsformen und mit speziellen Wirkungsweisen (Vorsicht, darunter eignen sich einige Zubereitungen, vor allem als Öle,  nicht für schwangere Frauen!).

Homöopathische Hilfe:

Chamomilla (gegen Gereiztheit, Darmkrämpfe und Blähungen),

Nux vomica (gegen Verstopfung und Stress),

Okoubaka (gegen Bauchkrämpfe und Durchfall)

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern