Darmkrebs: Manche Polypen werden übersehen

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Darmkrebs: Manche Polypen werden übersehen

 

 

 

Lange haben Forscher gerätselt, warum manche Menschen trotz unauffälliger Darmspiegelung an Darmkrebs erkranken. Eine neue Studie aus den USA könnte nun erklären, warum es dazu kommt und Wege eröffnen, wie sich diese Tumore früher und effizienter aufspüren lassen.

 

 

 

Die Crux ist offenbar, dass manche Polypen bei einer Darmspiegelung übersehen werden, weil sie in die innere Oberfläche des Darms eingebettet sind. Außerdem seien sie flach und überdeckt, was es Ärzten extrem erschwere, sie im Rahmen einer Darmspiegelung zu entdecken, so das Ergebnis von Forschern um David Jones von der Oklahoma Medical Research Foundation, das im Online-Journal PLOS ONE veröffentlicht wurde.

 

 

Lange Zeit sei man davon ausgegangen, dass Tumore bei Patienten, die trotz einer unauffälligen Darmspiegelung an Darmkrebs erkranken, durch andere Mechanismen entstehen als Polypen, sagt der Krebsforscher. „Jetzt ist klar, dass diese versteckten Polypen für 30 bis 40 Prozent der Darmkrebserkrankungen verantwortlich sind, die später entstehen“, sagt Jones. Gemeinsam mit Kollegen hatte der Wissenschaftler die genetische Zusammensetzung der versteckten Polypen analysiert. „Die meisten Krebsarten und die meisten Polypen benötigen mehr als eine Mutation, um zu entstehen“, sagt Jones. Bei diesen versteckten Polypen sei jedoch nur ein Gen mutiert, das sogenannte BRAF-Gen. Mit diesem Wissen könnte es möglich sein, einen diagnostischen Test für Stuhlproben zu entwickeln, um entsprechende Veränderungen schon im Vorfeld einer Darmspiegelung aufzuspüren. Ärzte wüssten dann, dass sie speziell nach diesen versteckten Polypen suchen müssten, so Jones.

 

 

 

 

 

Quelle: aponet.de