Mineralischer Sonnenschutz

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Mineralischer Sonnenschutz

 

Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre Sonnencreme aus? Gut riechen sollte sie. Sie sollte schnell einziehen und keine Flecken hinterlassen. Wenn der UV-Filter möglichst hoch ist, stimmt einfach alles. Oder? Aber wie ist es um die Wirkweise der unterschiedlichen Sonnenschutzcremes bestellt?

Von Stefanie Deckers

 

Chemische Filter dringen in die oberste Hautschicht ein und bündeln das UV-Licht. In der Haut wird die Lichtenergie der UV-Strahlen in Wärme umgewandelt. Sensible Haut kann mit Reizungen oder Allergieanzeichen reagieren. Manche UV-Filter wirken im Körper wie Hormone. Rückstände können in der Muttermilch nachgewiesen werden. Schwangere und Stillende sollten dies wissen.

 

Wer kein Risiko eingehen möchte, der versucht es mit einer Alternative. Mineralische Sonnencremes aus der Apotheke wirken auf eine physikalische Weise mithilfe von Titan- oder Zinkoxid. Beim Auftragen legen sich die feinen Pigmente in einer dünnen, weißen Schicht auf die Haut und reflektieren hier die UV-Strahlen wie winzig kleine Spiegel. Mineralischer Sonnenschutz hat den Vorteil, dass er nicht einziehen muss, wie es bei konventionellen Produkten der Fall ist. Die weißen Mikropigmente verbinden sich mit dem natürlichen Lipidfilm der Haut und lassen das Sonnenlicht sofort abprallen.

 

Den UV-B-Strahlen wirkt Titanoxid entgegen, während Zinkoxid die noch gefährlicheren UV-A-Strahlen abwehrt. UV-A-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein. In hoher Dosierung können sie zu Sonnenbränden führen und Melanome (schwarzer Hautkrebs) verursachen. UV-A-Licht trägt zur Hautalterung (Photoaging) bei und kann Allergien auslösen.

 

Mineralische Sonnenschutzcremes sind verträglicher als die chemische Variante, weil sie auf der Hautoberfläche wirken und nicht einziehen müssen. Der Nachteil ist: Weiße Farbpigmente lassen sich nicht spurlos auf der Haut verteilen. Hier haben manche Hersteller inzwischen nachgebessert. Einige verwenden hierfür Partikel im Nanobereich, andere nicht. Welche Sonnencreme Sie benutzen mögen, bleibt eine individuelle Entscheidung.

 

Nach mineralischen Produkten mit einem extrem hohen UV-Filter muss man mitunter suchen, aber es gibt sie. Sie sind besonders gut für Allergiker, für Kleinkinder und für Menschen mit Neurodermitis geeignet.

 

Auch wenn hochwertige mineralische Sonnencremes äußerst wasser- und schweißbeständig sind, gilt: Nach jedem Baden, Schwimmen und Tauchen unbedingt nachcremen und keine Körperpartie auslassen. Besonders die Nase, Schultern und Ohren, Fußrücken und Hände sind sonnenbrandgefährdet. Dick auftragen ist hier ausdrücklich erwünscht. Lieber zu viel Sonnencreme als zu wenig.

 

Sonnenregeln:

  • Gefahrenzone meiden: In der Zeit von 11–15 Uhr suchen Sie sich lieber ein schattiges Plätzchen. Pralle Mittagssonne ist Gift für die Haut.
  • Eine hochwertige Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30–50 ist gut, aber nicht alles: Textilien sind ebenso ein zuverlässiger Sonnenschutz. Ein weißer Hut auf dem Kopf schützt zweifach vor Sonnenbrand und Sonnenstich.  
  • Häufiges Nachcremen ist Pflicht. Es erhöht aber nicht die Verweildauer in der Sonne. Begrenzen Sie Ihr Sonnenbad auf ein Minimum. Im Schatten bräunen Sie zwar langsamer – aber wesentlich gesünder.

Welche Sonnencreme passt zu Ihnen? Ihr Apothekenteam berät Sie gerne!

 

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern