Wenn Brustschmerz nicht vom Herzen kommt

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Bei gelegentlichem, leichterem Sodbrennen helfen Medikamente, die überschüssige Magensäure neutralisieren und binden.     

Wenn Brustschmerz nicht vom Herzen kommt

Es brennt und sticht in der Brust: Da denken viele gleich ans Herz. Doch typisch sind solche Beschwerden auch für Störungen des oberen Verdauungstraktes. Zum Beispiel für Sodbrennen.

In Deutschland gehören Brustschmerzen zu den häufigsten Gründen, warum Patienten notfallmäßig zum Arzt gehen bzw. ihn rufen. Richtig so, denn schließlich könnte sich hinter diesen Beschwerden ein lebensgefährlicher Herzinfarkt verbergen – und dann zählt jede Sekunde! Doch zum Glück ist längst nicht immer das Herz schuld an drückenden, brennenden oder stechenden Schmerzen in der Brust. Häufig sind vielmehr Störungen von Speiseröhre oder Magen dafür verantwortlich, etwa Sodbrennen, ein Reizmagen oder eine Entzündung der Speiseröhre durch eine Infektion. Auch wenn das Herz gesund ist, ist es also immer wichtig, nach den Ursachen zu fahnden.

Wenn Magensäure rückwärts fließt

Die 25 bis 28 Zentimeter lange, schlauchförmige Speiseröhre liegt im Brustraum in unmittelbarer Nähe zum Herzen, weshalb sich Speiseröhrenerkrankungen oft in Form von Brustschmerzen äußern. Typisch für Sodbrennen ist ein heftiges Brennen hinter dem Brustbein, das bis in den Rachen ausstrahlen kann. Zu diesem quälenden Übel kommt es durch einen Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre. Gelegentliches akutes Sodbrennen, etwa nach einer fettreichen, üppigen Mahlzeit oder in einer stressigen Lebensphase, ist meist kein Grund zur Sorge. Hier können rezeptfreie Medikamente aus der Apotheke helfen.

Gut wirksam bei leichterem Sodbrennen sind Antazida, die Magensäure neutralisieren und binden. Sie lindern die Beschwerden schnell, doch ist ihre Wirkung auf ein paar Stunden begrenzt. Länger wirken Medikamente, die die Bildung von Magensäure hemmen, etwa Protonenpumpenhemmer. Sie können auch stärkere Beschwerden anhaltend lindern.

Wenn Sodbrennen chronisch wird

Bei vielen Menschen ist Sodbrennen nicht nur ein gelegentliches Problem, sondern ein anhaltend quälender Begleiter: Nach Angaben der Gastro-Liga ist in Deutschland fast ein Viertel der Erwachsenen von chronischem Sodbrennen oder saurem Aufstoßen betroffen. Hier ist eine genaue Diagnose und konsequente Behandlung durch den Arzt erforderlich. Denn durch das häufige Zurückfließen von Mageninhalt bzw. Magensaft in die Speiseröhre kann die Speiseröhrenwand nachhaltig geschädigt werden.

Häufig Schuld an Sodbrennen

1. Übergewicht erhöht den Druck auf den Magen. Dadurch kann saurer Mageninhalt leichter in die Speiseröhre hinaufsteigen.

2. Fette, üppige Mahlzeiten liegen lange schwer im Magen. Es ist also viel Magensäure erforderlich, um sie zu zersetzen.

3. Scharfe Gewürze bringen die Magensäure-Produktion kräftig in Schwung. Die Gefahr für Sodbrennen steigt.

4. Alkohol stimuliert die Magensäure-Produktion und schwächt zudem den unteren Speiseröhrenschließmuskel. Auch kohlensäurehaltige Getränke und Kaffee können Sodbrennen auslösen.

5. Nikotin lässt den Schließmuskel der Speiseröhre erschlaffen. Das kann den Säurerückfluss dramatisch erhöhen.

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