Chili: Scharf, vielseitig, gesund

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Salben und Pflaster mit dem Chili-Inhaltsstoff Capsaicin regen die Durchblutung der Haut an und können so Verspannungen und Muskelschmerzen lindern.

Chili: Scharf, vielseitig, gesund

Ob in exotischen Gerichten, eingelegt inÖl, aber auch in Schokolade und sogar Eis – vor allem in der Küche ist die feurige Schote zu finden. Aber Chili kann viel mehr!

Chili hat vielseitige Anwendungsmöglichkeiten – nicht nur in der Küche! Ob als Pulver oder ganze Schote, frisch oder getrocknet: In verschiedenen Farben und Formen begegnet uns das exotische Gewächs. Chilis, auch als Cayennepfeffer bekannt, gehören zur Familie der Paprikapflanzen. Wenn von Chilis die Rede ist, dann sind in der Regel die besonders scharfen Früchte bestimmter Paprikasorten gemeint. Ursprünglich stammen Paprikapflanzen aus Südamerika. Sie gehören zu den ältesten Kulturpflanzen der Indianer und wurden bereits vor rund 9.000 Jahren in südamerikanischen Kulturen gezüchtet. Christoph Kolumbus brachte den Cayennepfeffer nach Europa.  

Vitaminreiche Scharfmacher

Chilis sind wahre Vitaminbomben, denn sie enthalten mehr als dreimal so viel Vitamin C wie eine Zitrone. Außerdem liefern sie dem Körper Carotinoide, die als Antioxidantien zur Abwehr freier Radikaler genutzt werden, sowie beträchtliche Mengen an Magnesium, Kalium und Calcium.

Geschätzt werden Chilischoten von Hobbyküchen und Gourmets jedoch vor allem aufgrund ihrer Scharfstoffe, so genannter Capsaicinoide. Die Substanz Capsaicin ist dabei die bedeutendste. Noch in einer Verdünnung von 1:100.000 spürt man ihre Schärfe. Kein Wunder also, dass Chili con Carne und andere Chiligerichte mitunter ganz schön im Gaumen brennen können. Das Feuer im Hals kann übrigens mit einem Glas Milch oder einem Löffel Jogurt abgemildert werden, während Wasser und Alkohol das Brennen eher verstärken.   

Stark gegen Muskelschmerzen

Die Schärfe des Chilis macht ihn nicht nur zu einem Küchen-Allrounder, sondern wird auch arzneilich genutzt – gegen Verspannungen, Muskelschmerzen und Hexenschuss. Gelangt das feurige Capsaicin auf unsere Haut, reizt es Schmerz- und Wärmerezeptoren. Ergebnis: Die Blutgefäße in den betroffenen Regionen werden geweitet, die Hautdurchblutung wird angekurbelt, ein Wärmegefühl entsteht. Aber nicht nur das: Capsaicin lindert auch aktiv Schmerzen. Es unterbricht nämlich die Weiterleitung von lokalen Schmerzimpulsen an den Nervenenden. Aus diesem Grund wird der Wirkstoff des Cayennepfeffers in Salben und Wärmepflastern erfolgreich eingesetzt.

Doch Vorsicht: Nicht jeder Mensch verträgt die Chili-Schärfe auf der Haut, bei empfindlichen Personen kann es manchmal zu Rötungen und Brennen kommen. Deshalb besser erst an einer kleinen Stelle testen, ob Pflaster, Cremes & Co. mit Capsaicin vertragen werden. Der Apotheker berät Sie gern.

Steckbrief Chili

  • Botanischer Name: Capsicum frutescens
  • Andere Namen: Cayennepfeffer, Spanischer Pfeffer 
  • Familie: Nachtschattengewächse
  • Wuchshöhe: bis zu 100 Zentimeter
  • Blütezeit: Juni bis September 
  • Heimat: Mittel- und Südamerika
  • Medizinisch verwendete Pflanzenteile: getrocknete und gemahlene Früchte, aus denen Capsaicin gewonnen wird.

Bildnachweis: ©Rafael Ben-Ari – stock.adobe.com