Rechtzeitig gegensteuern! Ist Ihr Kind ein Pummelchen?

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Gerade Kindern fällt es schwer, zu Leckereien „nein“ zu sagen. Eltern müssen ein Vorbild sein.

 

Rechtzeitig gegensteuern!

Ist Ihr Kind ein Pummelchen?

 

Ärzte beklagen: Unser Nachwuchs wird immer dicker und damit auch immer anfälliger für schwere chronische Erkrankungen. Höchste Zeit, etwas zu unternehmen.

 

Immer mehr Kinder und Jugendliche sind zu dick – und das gefährdet ernsthaft ihre Gesundheit. Denn aus übergewichtigen Kindern werden meist übergewichtige Erwachsene, belegen Studien. Es entwickeln sich Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus vom Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schäden an überlasteten Gelenken und Verdauungsbeschwerden. Krankheiten, die vielen Erwachsenen schon länger zu schaffen machen und nun auch immer jüngeren Menschen drohen.

 

Nicht nur der Körper leidet

Zudem haben es dicke Kinder unter Gleichaltrigen schwer: Sie werden von ihnen als „Fettsack“ oder „Mopps“ verspottet, wenn Speckröllchen sichtbar werden und sie schon bei geringer körperlicher Belastung aus der Puste kommen. Ist das Selbstwertgefühl betroffener Kids erst im Keller, trösten sie sich mit noch mehr Chips, Schokolade, Cola und Fastfood und werden zu regelrechten Frust-Fressern. Ein Teufelskreis, den Kinder aus eigener Kraft kaum durchbrechen können. Sie brauchen Hilfe und Ermutigung beim Abnehmen.

 

Eltern als Vorbild

Übergewicht entsteht fast immer durch falsche Ernährungsgewohnheiten und mangelnde Bewegung. Wir essen zu viel Fett, zu viel Zucker und zu viel Fleisch. Dabei spielen die Eltern eine wichtige Rolle: Die Kleinen kommen auf die Großen, sowohl was ihre genetischen Anlagen als auch ihren Ernährungs- und Lebensstil angeht. Wissenschaftler im Forschungsverbund PreVENT haben im Rahmen des bundesweiten Kompetenznetzes Adipositas herausgefunden: Der Nachwuchs von übergewichtigen Eltern hat ein 80 Prozent erhöhtes Risiko, selbst auch zu schwer zu werden. Bei adipösen, also krankhaft übergewichtigen Eltern beträgt das Risiko sogar 100 Prozent. Ein weiterer Risikofaktor für übergewichtige Kinder ist es statistisch gesehen, wenn die Mutter während der Schwangerschaft mehr als 17 Kilogramm zugenommen hat.

 

Fernsehen macht dick

Auch die Zeit, die Kinder vor dem Fernseher oder Computer verbringen dürfen, entscheidet über ihre Körpermaße, stellten die Wissenschaftler fest. Sitzt ein Kind mehr als eine Stunde vor dem Bildschirm, steigt sein Risiko dick zu werden und nimmt mit weiterem Medienkonsum stetig zu. Dicke Kinder sind also auf die Hilfe und das Vorbild ihrer Eltern und der Umwelt angewiesen, damit die Pfunde wieder purzeln können. Statt Ermahnungen braucht ein dickes Kind Ermutigung abzunehmen und die aktive Unterstützung der ganzen Familie. Das bedeutet: Die Familie sollte sich gemeinsame Ziele setzen und den Fernsehkonsum einschränken, mehr Bewegung in den Alltag bringen, auf gesünderes Essen und gemeinsame Mahlzeiten achten, Dickmacher wie Chips und süße Limonaden streichen und durch Fruchtschorlen und Obst-snacks ersetzen. Schon kleine Veränderungen im Alltag zeigen Wirkung. Auch das belegen Studien.

 

Mütter bemerken Übergewicht zu spät

„Mein Kind ist kräftig gebaut und hat schwere Knochen“, so begründen Eltern oftmals den Umfang ihrer Sprösslinge. Eine Studie an der Universität Potsdam zeigte, dass Mütter die Fettpolster ihrer eigenen Kinder verharmlosen, während sie andere Kinder überwiegend richtig einordneten. Vor allem wenn ihr Kind bereits übergewichtig war, unterschätzten 80 Prozent der Mütter das Problem. Das galt auch, wenn die Mütter selbst übergewichtig waren.

 

 

Quelle:  www.ratgebergesund.de