Diabetiker leiden doppelt so häufig unter Depressionen

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Diabetiker leiden doppelt so häufig unter Depressionen

 


Depressionen kommen bei Diabetikern doppelt so häufig vor wie bei anderen Menschen. Mit ernsten Folgen: Die Betroffenen haben schlechtere Blutzuckerwerte und entwickeln häufiger Folgeerkrankungen an Nieren, Augen und Füßen. Darüber hinaus sei die Suizidgefahr um 50 Prozent erhöht. Darauf weist die Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Psychologie der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) hin.

Depressionen bei Patienten mit Diabetes seien ein massives und bislang unterschätztes Problem, so die DDG. Auslöser seien häufig Belastungen, die mit der Krankheit einhergingen. „Patienten mit Diabetes müssen jeden Tag Verantwortung für ihre Therapie übernehmen, ihre Blutzuckerwerte genau im Blick haben, Medikamente dosieren und einnehmen, Rückschläge verarbeiten“, erläutert Professor Dr. Bernd Kulzer, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Psychologie der DDG. „Dies kann besonders dann sehr stressig und depressionsfördernd sein, wenn neben dem Diabetes noch andere Belastungen im Leben vorhanden sind, negative Erlebnisse wie Unterzuckerungen oder Folgeerkrankungen auftreten oder Menschen wenig Unterstützung im Umgang mit dem Diabetes erfahren.“

Die Auswirkungen einer Depression auf den Gesundheitszustand der Diabetespatienten sind gravierend. „Depressive Stimmungseinbrüche können eine Diabetesbehandlung erheblich gefährden“, warnt Dr. Andrea Benecke, Vorstand der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK). Die Patienten seien oft nicht mehr ausreichend in der Lage, die notwendigen Blutzuckermessungen durchzuführen und sich Insulin zu spritzen. Ohne eine psychotherapeutische Behandlung sei dann eine erfolgreiche Diabetestherapie kaum mehr möglich, betont Benecke. Betroffene sollten sich bei Warnzeichen wie Antriebslosigkeit, Erschöpfung und anhaltender Traurigkeit psychologische Hilfe suchen, rät die DDG.

 

 

Quelle: aponet.de