Macht Zucker zuckerkrank?

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Macht Zucker zuckerkrank?

Wer gerne Süßes nascht, wird nicht zwangsläufig zuckerkrank. Aber: Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke fördern Übergewicht und begünstigen Typ-2-Diabetes. Wissenschaftler haben herausgefunden, warum.  

Massives Übergewicht, Experten sprechen von Fettleibigkeit bzw. Adipositas, ist der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Typ-2-Diabetes. 80 bis 90 Prozent der Typ-2-Diabetiker in Deutschland sind deutlich zu dick. Bekannt ist, dass zuckerlastiges Essen und süße Softdrinks Übergewicht und Diabetes begünstigen. Dafür ist zum einen der hohe Kaloriengehalt der Zuckerbomben verantwortlich. Aber nicht nur er.

 

Ungesunder Mix

Aktuelle wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass Haushaltszucker aufgrund seiner Zusammensetzung bestimmte Stoffwechselabläufe ungünstig beeinflusst – und das unabhängig vom Körpergewicht. Beim klassischen weißen Zucker handelt es sich um einen Zweifachzucker mit dem Namen Saccharose. Er besteht zur Hälfte aus Fruktose (Fruchtzucker) und zur anderen Hälfte aus Glukose (Traubenzucker). Beide Zuckerarten beeinträchtigen den Stoffwechsel und tragen auf ihre Weise zu krankhaftem Übergewicht bei.

Glukose setzt im Dünndarm das Hormon GIP (Glukoseinduziertes Insulinotropes Peptid) frei. „Dadurch bewirkt Glukose unter anderem die Entstehung einer Fettleber sowie einer Insulinresistenz“, erklärt Professor Andreas Pfeiffer, Leiter der Abteilung für Klinische Ernährung am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke. Bei einer Insulinresistenz sprechen die Körperzellen schlechter auf das Hormon Insulin an. Sie gilt deshalb als Vorstufe eines Typ-2-Diabetes.

 

Fruchtzucker fördert Fettleber

Fruktose begünstigt ebenfalls die Ausbildung einer Fettleber. Forschungsarbeiten haben bestätigt, dass die Verfettung des Organs eng mit dem Fruktose-Konsum zusammenhängt. „In kürzlich publizierten Studien konnte sogar gezeigt werden, dass eine kurzfristige Einschränkung der Fruktose-Aufnahme zu einer schnellen Verbesserung der Fettleber führt“, sagt Professor Pfeiffer, der auch Leiter der Abteilung für Endokrinologie, Diabetes und Ernährung an der Berliner Charité ist. Darüber hinaus regt Fruktose die Harnsäurebildung an. „Ein hoher Harnsäurespiegel kann Gicht auslösen und wird mit anderen Stoffwechselstörungen wie beispielsweise einem erhöhten Blutdruck und Insulinresistenz in Zusammenhang gebracht“, sagt der Wissenschaftler. Somit fördere Zucker auf vielfältige Weise die Entstehung von Stoffwechselkrankheiten.

 

Diabetes vorbeugen   

Runter mit den Kilos: Übergewicht begünstigt Typ-2-Diabetes, vor allem ein dicker Bauch ist gefährlich. Deshalb müssen die überflüssigen Kilos abgebaut werden. Der Arzt und der Apotheker können die Gewichtsreduktion unterstützen. 

Vollwertig essen: Vielseitig, vollwertig und abwechslungsreich sollen die Mahlzeiten sein, aber nicht zu üppig. Günstig sind pflanzliche und ballaststoffreiche Lebensmittel, ungünstig zu viele tierische Fette sowie große Salz- und Zuckermengen. 

Keine Softdrinks: Ob Limo, Cola oder fertiger Eistee – flüssige Zuckerberge begünstigen Adipositas und Diabetes. Zuckerhaltige Softdrinks sollten deshalb absolute Ausnahmen bleiben. Besser: Den Durst mit Wasser oder leckeren (ungesüßten!) Kräuter- oder Früchtetees aus der Apotheke löschen

 

Quelle: www.ratgebergesund.de