Das Beste für ein gutes Bauchgefühl

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Das Beste für ein gutes Bauchgefühl  

Magengrummeln, Blähbauch und Völlegefühle können die gute Sommerlaune merklich trüben. Oft helfen schon einfache Maßnahmen, um die Körpermitte wieder zu besänftigen.

Es zieht, sticht, rumort und kneift im Bauch: Magen-Darm-Probleme kennt jeder Mensch. Völlegefühl, Blähungen und Übelkeit gehören tatsächlich zu den häufigsten Alltagsbeschwerden. Oft ist unser nicht gerade verdauungsfreundlicher Lebensstil für das ungute Bauchgefühl verantwortlich. Der hektische Berufs- und Familienalltag lässt mitunter nur Zeit für schnelle Happen zwischendurch. Gesellen sich zu hastig verzehrten, oft fett- und zuckerreichen Fastfood-Mahlzeiten auch noch Erfolgs- und Termindruck und zu wenig Bewegung, schlägt uns der Alltag sprichwörtlich auf den Magen. Und prompt rebelliert die sensible Körpermitte.  

Wer häufiger oder sogar regelmäßig von aufgeblähtem Bauch, Magenschmerzen, Stuhlunregelmäßigkeiten oder ähnlichen Verdauungsbeschwerden gepeinigt wird, sollte unbedingt zum Arzt gehen und gemeinsam mit ihm nach den Ursachen forschen. Manchmal steckt hinter solchen Symptomen eine Erkrankung, die behandelt werden muss – zum Beispiel eine Nahrungsmittelunverträglichkeit oder eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Doch in vielen Fällen findet der Arzt keine organische Ursache für die Beschwerden. Dann hilft es, die eigenen Lebensgewohnheiten kritisch unter die Lupe zu nehmen, um den Bauch zu entlasten.  

Essen mit Köpfchen

Gut bekömmlich für den Magen sind regelmäßige, in Ruhe genossene Mahlzeiten und eine abwechslungsreiche, ausgewogene Kost. „Kauen Sie jeden Bissen gründlich und konzentrieren Sie sich auf das Essen. Bevorzugen Sie stets fettarme Lebensmittel und Zubereitungsarten“, empfiehlt die Ernährungswissenschaftlerin Astrid Schobert in ihrem Ratgeber „Die 50 besten Blähbauch-Killer“ (Trias Verlag).

Neben fettlastiger Kost sind es mitunter auch sehr scharf gewürzte Speisen, kohlensäurehaltige Getränke, zu viel Kaffee oder schlichtweg zu üppige Portionen, die den Magen aus der Fassung bringen. Und selbst die so gesunden und für den Darm wichtigen Ballaststoffe können das Verdauungssystem auf die Probe stellen. Vor allem bei Menschen, die nicht an ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornbrot, Salate und Hülsenfrüchte gewöhnt sind. „Wenn Sie, gerade nach einer ballaststoffreichen Mahlzeit, zu einem Blähbauch neigen, ist es hilfreich, Ihren Darm schrittweise an die Kost heranzuführen – jeden Tag ein wenig mehr“, so Astrid Schobert. Außerdem wichtig: Reichlich trinken, damit die Ballaststoffe gut im Darm quellen können.   

Bitter hält gesund

Gut für Magen und Darm sind Speisen, die reich an Bitterstoffen sind. Sie stecken beispielsweise in Gemüse und Salaten wie Brokkoli, Chicorée, Rucola, Kresse und Rosenkohl. Auch viele Küchenkräuter wie Bohnenkraut, Kerbel und Rosmarin enthalten wertvolle Bitterstoffe. Wer zu Verdauungsproblemen neigt, kann in vielerlei Hinsicht von Bitterstoffen profitieren. „Kaum im Mund, regen sie die Speichelproduktion an, Magensäfte und Galle fließen verstärkt. Der Fettstoffwechsel kommt in Gang und der Darm in Bewegung“ sagt Schobert.

Kein Wunder also, dass viele pflanzliche Arzneimittel zur Besänftigung von Magen und Darm Auszüge aus Bitterstoff-haltigen Heilpflanzen enthalten. Zum Beispiel Extrakte aus bitterer Schleifenblume, Wermutkraut, Enzianwurzel und Artischockenblättern. Krampflösend und hilfreich bei Blähungen und Völlegefühlen sind auch Heilpflanzen wie Anis, Kümmel, Fenchel und Pfefferminze, die in wohltuenden Arzneitees aus der Apotheke Wirkung entfalten.

Hilfe aus der Hausapotheke

Für den Akutfall gehören Arzneitees und andere Mittel gegen Verdauungsbeschwerden unbedingt in die Hausapotheke. Gut gegen eine Vielzahl von Beschwerden helfen auch pflanzliche Kombinationspräparate, in denen sich mehrere Heilkräuter wirkungsvoll ergänzen.

Bei schmerzhaften Blähungen leisten zudem Mittel mit den Wirkstoffen Simeticon oder Dimeticon gute Dienste, die Luftbläschen im Dam auflösen. Zuverlässige Helfer bei krampfartigen Bauchschmerzen sind entkrampfende Arzneimittel. Der Apotheker kann geeignete Präparate empfehlen.

Stress lass‘ nach

Wer häufig von Bauchbeschwerden geplagt wird, tut oft gut daran, sein Leben insgesamt ein wenig zu entschleunigen. Denn auch Stress ist ein Verdauungsfeind. Wer am Arbeitsplatz permanent unter Hochdruck steht, im Privatleben viel zu viel um die Ohren hat oder Probleme in sich hineinfrisst, darf sich nicht wundern, wenn Magen und Darm irgendwann rebellieren.

Regelmäßige Pausen und Mußestunden, aber auch gezielte Entspannungsverfahren wie autogenes Training und progressive Muskelentspannung können Abhilfe schaffen. „Lernen Sie, wieder zu genießen“, rät Astrid Schobert in ihrem Ratgeber. „Ein schönes Buch, ein lustiger Film, eine Shopping-Tour, eine Partie Schach oder ein erholsamer Spaziergang sind Entspannung pur.“  

Durchfall tritt gerade im Sommer häufig auf. Wie Sie vorbeugen und im Ernstfall richtig handeln, lesen Sie im Internet unter www.ratgebergesund.de.

Hartnäckiger Magenkeim   

Für Beschwerden wie Magenschmerzen, Appetitlosigkeit und Völlegefühl ist manchmal ein Magenkeim verantwortlich, der Helicobacter pylori. Vielen Menschen, die den zähen Keim in sich tragen, bereitet er keinerlei Beschwerden, bei anderen kann er zu ernsthaften Erkrankungen wie Magen-Schleimhaut-Entzündungen, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren führen. Bei Symptomen kann der Arzt den Helicobacter u.a. mit einem Atemtest nachweisen. Ist der Befund positiv, macht eine verschreibungspflichtige Arzneimittel-Kombination den Keim unschädlich.

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