Schwindel – So kommen Sie ins Gleichgewicht

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Wer unter Schwindel leidet, hat eine höheres Sturzrisiko. Nur einer von vielen Gründen, dem „Drehwurm“ Paroli zu bieten.

 

Schwindel – So kommen Sie ins Gleichgewicht    

 

Alles dreht sich, der Kopf fährt Karussell: Schwindel ist scheußlich und bedarf einer gezielten Therapie. Wie behandelt wird, richtet sich nach den Ursachen.  

 

Schwindel gehört zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. Er kann ganz unterschiedliche Ursachen haben, denn an der räumlichen Orientierung und unserem Gleichgewichtssinn sind mehrere Organe beteiligt. Liegt bei einem eine Störung vor, kommen Betroffene aus der Balance. Begleitet wird Schwindel oftmals von Übelkeit, Schweißausbrüchen und Angstzuständen. Eine rasche Abklärung ist in jedem Fall ratsam.

Anhand der Beschwerden und eventueller Begleitsymptome zieht der Arzt erste Rückschlüsse auf die zugrundeliegende Erkrankung. So machen sich Störungen im Bereich des Gleichgewichtsorgans als Drehschwindel bemerkbar, der häufig mit Ohrgeräuschen oder einer Hörminderung einhergeht. Bei kreislaufbedingtem Schwindel wird Betroffenen zusätzlich schwarz vor Augen, und bei Verspannungen im Nackenbereich tritt der Schwindel eher diffus bei bestimmten Kopfbewegungen auf.

 

Individuelle Therapie  

Entsteht Schwindel durch eine Erkrankung im Gleichgewichtsorgan, entwickelt der Arzt ein individuelles Therapiekonzept. Dazu gehören medikamentöse und physiotherapeutische Maßnahmen mit Lagerungs- und Schwindeltraining.

 

Viele Hals-Nasen-Ohren-Ärzte bieten heute ein Gleichgewichts-Koordinations-System zum Training an. „Durch verschiedene Übungen werden bewusst kritische Situationen für das Gleichgewichtsorgan herbeigeführt“, sagt Dr. Uso Walter, Vorsitzender des HNOnet-NRW, eines Zusammenschlusses niedergelassener HNO-Ärzte. Es zielt darauf ab, mit Hilfe von Augen- und Körperbewegungen Defizite auszugleichen. In der Folge lernen Schwindel-Geplagte, künftig das Gleichgewicht zu halten, so dass sie auf schwierige Situationen nicht mehr mit Schwindel reagieren. Durch gezieltes Training zu Hause können Betroffene die Therapie wirkungsvoll unterstützen.

 

Übungen gegen Schwindel

  • Im Liegen den Kopf von rechts nach links drehen, erst mit geschlossenen, dann mit offenen Augen. 
  • Auf dem Stuhl oder der Bettkante sitzend nach vorne beugen und einen Gegenstand vom Boden aufheben. Anfangs mit offenen, später mit geschlossenen Augen.
  • Einen kleinen Ball in die rechte Hand nehmen und ihn im Stehen über Augenhöhe in die linke Hand werfen – und wieder zurück.
  • In Bewegung: Durch den Raum gehen, anfangs mit offenen, später mit geschlossenen Augen – die Übung lässt sich erschweren, indem man beim Gehen einen Fuß direkt vor den anderen setzt.

 

 

Mit Medikamenten gegen das Kopf-Karussell

Auch mit Arzneimitteln wird Schwindel behandelt. Zum Einsatz kommen beispielsweise Mittel mit dem Wirkstoff Dimenhydrinat, der die Aktivität des Gleichgewichtszentrums im Gehirn dämpft, ohne lebenswichtige Funktionen wie Kreislauf und Atmung zu beeinflussen. Ginkgo-haltig Arzneimittel können die Durchblutung im Innenohr fördern und deshalb bei Schwindel ebenfalls hilfreich sein. 

 

 

 

Quelle: https://www.ratgebergesund.de/