Diabetes – Füße im Blick

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Diabetiker sollten zu ihren Füßen ein besonderes Verhältnis haben. Tägliche Kontrolle und sorgfältige Pflege gehören dazu.

Erhöhte Blutzuckerwerte können feine Nerven schädigen, dann geht das Gespür für Schmerzen, Druckstellen und Verletzungen an den Füßen verloren. Zudem begünstigt Diabetes Durchblutungsstörungen, so ist die Wundheilung oft gestört. Ein Risiko, denn Risse und Blessuren, die nur langsam heilen, werden schnell zum Einfallstor für Pilzinfektionen und Entzündungen. Beugen Sie vor!

Täglich kontrollieren

Sind Schwielen, Risse oder Verletzungen sichtbar? Widmen Sie Ihren Füßen jeden Tag die verdiente Aufmerksamkeit. Schauen Sie sich insbesondere die Fußsohlen, Fersen und Zehenzwischenräume gut an, ein Spiegel kann dabei helfen. Sobald Ihnen etwas Ungewöhnliches auffällt, sollten Sie sofort handeln und gegebenenfalls Ihren Arzt um Rat fragen.

Nur Schonwäsche

Ausgiebiges Baden weicht die Haut auf und macht sie anfällig für Infektionen. Waschen Sie Ihre Füße maximal drei Minuten und handwarm, also bei etwa 35 Grad Celsius. Verlassen Sie sich nicht nur auf Ihr Gefühl, denn die Temperaturempfindung kann bei Diabetes gestört sein. Verwenden Sie lieber ein Badethermometer aus der Apotheke. Viele Seifen und parfümierte Reinigungsmittel tun Ihren Füßen ebenfalls nicht gut, greifen Sie besser zu rückfettenden Waschlotionen oder speziellen Produkten für Diabetikerfüße. Auch beim Abtrocknen ist weniger mehr: mit einem weichen Tuch trocken tupfen, anstatt kräftig zu rubbeln.

Sorgsam behandeln

Lassen Sie nur sanfte Helfer an Ihre Füße. Bürsten mit Naturborsten können eine Quelle für kleine Verletzungen sein, Waschlappen sind die bessere Wahl. Leichte Verhornungen können Sie – am besten nach einem Fußbad – mit einem Bimsstein vorsichtig entfernen. Hornhautfeilen und -hobel aus Metall sind nicht für Diabetikerfüße geeignet. Gleiches gilt für spitze Nagelscheren oder -knipser, nutzen Sie stattdessen eine Feile aus Glas oder Sandpapier. Hühneraugen, Blasen und andere Fußbeschwerden gehören in die Hände eines Experten. Kompetente Ansprechpartner sind Ihr Diabetologe oder eine medizinische Fußpflegepraxis. 

Täglich eincremen

„Diabetikerhaut neigt zu Trockenheit“, sagt Silke Megens, pharmazeutisch-technische Assistentin in der Bahnhof-Apotheke Goch. „Wer sie täglich eincremt, unterstützt ihren Feuchtigkeitshaushalt. Das stärkt die Schutzbarriere der Haut und erhöht ihre Elastizität. Fußcremes, Pflegeschaum oder Lotionen mit Urea, also Harnstoff, sind hierfür sehr gut geeignet. Die Substanz ist ein natürlicher Bestandteil der Haut und bindet Feuchtigkeit in den Hautschichten besonders gut. Reizlindernde und pflegende Eigenschaften besitzen außerdem Panthenol, Glycerin, Milchsäure sowie Jojoba- und Nachtkerzenöl. Auch diese Wirkstoffe spenden langanhaltende Feuchtigkeit und erhöhen die Widerstandskraft von diabetischer Haut. Ihr Apothekenteam berät Sie gern.“

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de

Bildnachweis: ©Barbara-Maria Damrau – stock.adobe.com