Für uns kein Tabuthema!

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Für uns kein Tabuthema!

Tipps für die richtige Intimhygiene

Aus Angst vor unguten Gerüchen oder veranlasst durch irreführende Werbebotschaften tun manche Frauen zu viel des Guten. Dabei reagiert die weibliche Intimzone sehr empfindlich auf Einflüsse von außen.

Der Wunsch nach duftiger Frische jederzeit auch „unten herum“ veranlasst nicht wenige Frauen, es mit der Intimhygiene ein wenig zu übertreiben. Intimlotion, Intimspray, dann eine duftende Slipeinlage ins Höschen, auch mehrfaches Waschen täglich an heißen und stressigen Tagen — solche Bemühungen können genau den gegenteiligen Effekt erzielen: Juckreiz und unangenehm riechenden Ausfluss, der nicht von zu wenig, sondern von der falschen Intimhygiene verursacht wird. Auch Pilzinfektionen können auf ein zerstörtes Scheidenmillieu hindeuten. Denn zu viel Hygiene kann das natürliche Hautgleichgewicht stören, das lokale Immunsystem schwächen und damit die Verbreitung von Keimen sogar begünstigen.

Natürlicher Selbstschutz

Die Natur hat es schon clever eingerichtet: Die Vaginalflora besitzt ein leicht saures Milieu, der pH-Wert ist besonders niedrig. Die Folge: Bakterien und Pilze werden auf natürliche Art an ihrem Wachstum gehindert. Eine Pflege, die nicht optimal auf dieses Hautmilieu abgestimmt ist, kann den pH-Wert verschieben — und damit zu Irritationen und Scheideninfektionen führen. Aber nicht nur ungeeignete Pflegemittel, auch andere Faktoren können die normale Vaginalflora stören: Dazu zählen z.B. eine Antibiotikatherapie, hormonelle Schwankungen durch die Pille oder die Wechseljahre oder einfach nur starker Stress. Auch bei Diabetikerinnen verschiebt sich der pH-Wert leicht in einen höheren und damit ungünstigen Bereich.

Behutsam und effektiv

Der Balanceakt zwischen mangelnder Hygiene und übertriebener Reinlichkeit ist für viele Frauen schwer einzuschätzen. Fakt ist: Herkömmliche Seifen und Duschgele greifen die empfindliche Haut im Intimbereich häufig stark an. Sie trocknet aus, wird rissig und dann anfällig für Infektionen. Für die Intimreinigung gibt es deswegen sanfte Alternativen in der Apotheke: Waschschaum oder Waschlotion, die speziell auf den pH-Wert der Intimregion abgestimmt sind und beispielsweise Milchsäure enthalten. Dadurch unterstützen sie den natürlichen Säureschutz, sind zudem frei von Farb- und Konservierungsstoffen und gynäkologisch auf ihre Verträglichkeit getestet.

Das sollten Sie wissen

• Verwenden Sie zur Intimpflege nur milde Produkte mit dem richtigen pH-Wert. Im Zweifelsfall reicht auch warmes Wasser.

• Waschlappen sind ein idealer Nährboden für Keime aller Art. Deshalb täglich wechseln und bei ca. 60 Grad waschen.

• Verzichten Sie auf Scheidenspülungen. Sie greifen die Scheidenflora an und können Infektionen auslösen.

• Nach dem Toilettengang immer von vorn nach hinten reinigen, damit keine Darmbakterien in die Scheide geraten.

• Verzichten Sie auf synthetische Unterwäsche. Slips aus Baumwolle sind hygienischer.

• Auch luftundurchlässige Slipeinlagen können ein feuchtes Klima verursachen und damit Infektionen –  nicht täglich verwenden.

• Tampons und Binden regelmäßig wechseln.

• Nicht dauerhaft eng anliegende Kleidung tragen: Die ständige Reibung reizt die Haut. Außerdem entsteht so ein feucht-warmes Klima, in dem sich Bakterien besonders wohl fühlen.

Normale Duschgele eignen sich nicht für die Intimhygiene und begünstigen Infektionen.

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