Immer Ärger mit den Harnwegen? Das Beste für eine gesunde Blase

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Schmerzen beim Wasserlassen, ständiger Harndrang oder unfreiwilliger Urinverlust – gerade die weiblichen Harnwege sind anfällig. Doch es gibt Hilfe.   

Wenn die Blase „verrücktspielt“, tun viele Menschen genau das Falsche: Sie schweigen und leiden stumm. Dabei lassen sich Blasenleiden sehr gut behandeln. Das gilt nicht nur für akute Harnwegsinfekte, sondern auch für gereizte und schwache Blasen. Unerlässlich ist es allerdings, dass sich Betroffene dem Arzt anvertrauen: Er kann eine maßgeschneiderte Therapie in die Wege leiten. Was der Blase häufig zu schaffen macht und wie es zu Problemen kommt, zeigt dieser kleine Überblick.

Akute Blasenentzündung

Ein Harnwegsinfekt äußert sich durch schmerzhaftes Wasserlassen, häufigen Harndrang und krampfartige Unterbauchbeschwerden. Verursacht wird das typische Frauenleiden durch Bakterien aus dem Darm, die über die Harnröhre in die Blase gelangen und sich dort vermehren. Auch wenn die direkten Auslöser einer Blasenentzündung immer Bakterien sind, gibt es zahlreiche Faktoren, die die Entstehung begünstigen können: eine Unterkühlung des Unterleibs, häufiger Geschlechtsverkehr sowie Veränderungen der vaginalen Bakterienflora etwa während der Wechseljahre gehören dazu. Eine akute Blasenentzündung ist schmerzhaft, lässt sich meist jedoch gut behandeln, unter anderem mit pflanzlichen Arzneimitteln aus der Apotheke. Bewährt haben sich z.B. Präparate mit Ex-
trakten aus Bärentraubenblättern, die antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Cranberry-Extrakte können dafür sorgen, dass die Keime schnell und effektiv mit dem Urin ausgeschwemmt werden. Eventuell wird der Arzt auch Antibiotika verordnen. Viel trinken, beispielsweise spezielle Blasentees, hilft, die Erreger aus der Blase zu spülen.

Reizblase

Charakteristisch für eine Reizblase ist ständiger Harndrang – mehr als acht Toilettenbesuche täglich gehören für Betroffene zum Alltag. Besonders Frauen, vielfach ab dem 40. Lebensjahr, haben mit diesem Problem zu kämpfen. Häufig ist das Wasserlassen mit Schmerzen im Unterleib und einer geringen Urinabgabe verbunden. Ursache für den krankhaften Harndrang ist eine übersensible Blase, die bereits bei einer geringen Füllmenge entleert werden möchte. Ausgelöst wird diese Überempfindlichkeit meist durch wiederkehrende Infekte und damit einhergehende Reizungen der Blasenschleimhaut. Zusätzlich können Veränderungen des hormonellen Gleichgewichts während der Wechseljahre oder auch seelische Belastungen eine Reizblase auslösen. Die Beschwerden einer akuten Reizblase lassen sich ebenfalls mit pflanzlicher Hilfe wirksam lindern. Auch hier kommt die Bärentraube zum Einsatz, aber beispielsweise auch die Echte Goldrute, die die entzündete Blasenschleimhaut beruhigen und einen durchspülenden und krampflösenden Effekt haben kann.

Blasenschwäche

Eine Blasenschwäche, medizinisch als Harninkontinenz bezeichnet, trifft überwiegend Frauen, manchmal schon in jungen Jahren. Weit verbreitet ist die Belastungsinkontinenz, bei der der ungewollte Harnverlust durch körperliche Belastung, beispielsweise beim Husten, Heben oder Lachen, hervorgerufen wird. Davon unterscheidet sich die Dranginkontinenz, bei der der Urinverlust von starkem Harndrang begleitet wird. Die Drang-
inkontinenz macht häufig auch Männern zu schaffen, vor allem jenseits der 50. Die genauen Ursachen des Übels müssen immer medizinisch abgeklärt werden, damit eine maßgeschneiderte Therapie erfolgen kann. Zur allgemeinen Stärkung der Blasenfunktion haben sich pflanzliche Arzneimittel bewährt, die es ohne Rezept in der Apotheke gibt. Sie enthalten Wirkstoffe wie Arzneikürbis, Hopfen und Gewürzsumach. Unverzichtbar für Betroffene sind spezielle Inkontinenzhilfen, die für Sicherheit und Flexibilität im Alltag sorgen. Entsprechende Einlagen und Einwegslips gibt es speziell für Frauen und für Männer, für Menschen mit leichter Blasenschwäche und für Patienten mit ausgeprägter Harninkontinenz.

Spezielle Blasentees können die Gesundheit der Harnwege fördern.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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