Besser hören – Ganz Ohr!

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Gutes Hören schützt und nützt uns im Alltag, es hält auch geistig länger fit. So bleiben wir auf Empfang. 

Vielleicht haben Sie es auch schon bemerkt oder wurden darauf hingewiesen: Fernseher und Radio laufen ziemlich laut, Sie haben das Telefon überhört und Gesprächen in großer Runde können Sie schlechter folgen als früher. Dies kann auf eine beginnende das Interesse an sozialen Kontakten verloren geht und es immer schwerer fällt, alltägliche Aufgaben zu bewältigen. Dann sollten Sie sich nicht scheuen, mit Ihrem Arzt darüber zu sprechen.

Unbemerkt in die Funkstille  

Unser Hörvermögen verschlechtert sich mit den Jahren allmählich und daher realisieren wir es längere Zeit nicht. In der zweiten Lebenshälfte ist allerdings jeder Zweite mehr oder weniger betroffen. Was passiert: Die Sinneszellen im Innenohr, die für die Weiterleitung des Schalls von außen zuständig sind, verkümmern nach und nach. Im Gehirn, wo die Signale verarbeitet werden und das eigentliche Hören stattfindet, kommt immer weniger an. Es »verlernt« das Hören und die Funkstille beeinträchtigt auf Dauer die geistige Leistungsfähigkeit. Da die Kommunikation im Alltag immer schwerer fällt, ziehen Betroffene sich oft zurück.

Training fürs Hören 

Ein Test beim HNO-Arzt oder Hörgeräteakustiker um die Ecke dauert nur wenige Minuten und bringt schnell Klarheit. Möglicherweise verordnet der Arzt eine Hörhilfe, die dezent im Ohr verschwindet oder kaum sichtbar hinterm Ohr getragen wird. Obwohl die Geräte immer raffinierter werden, landen sie oft ungenutzt in der Schublade. Die häufigsten Gründe: Das Gerät drückt, pfeift oder alle Geräusche sind plötzlich unerträglich laut. Zum Glück lässt sich das alles regeln. Hörgeräteakustiker passen Hilfen individuell an und bessern kostenlos immer wieder nach. Zudem kann eine Gehörtherapie im Vorfeld das Problem mit Lautstärke und Störgeräuschen lösen. Dabei werden die Filter im Gehirn, die das Hören vergessen haben, neu geschult. Dies erfolgt meist anhand einer Übungs-CD, mit der man täglich eine Stunde arbeitet. Grundsätzlich bewährt es sich, die Ohren im Alltag zu trainieren, mit und ohne Hörhilfe. Tipp: Setzen Sie sich auf eine Bank in einem belebten Park, schließen Sie die Augen und versuchen Sie, einzelne Geräusche zu unterscheiden, etwa den Bus, das Geschirrklappern im Café, die Schritte der Fußgänger … Das Gleiche wiederholen Sie an einem ruhigeren Ort, zum Beispiel im Garten.  

Nebengeräusche abstellen

Häufig ist Altersschwerhörigkeit mit Ohrgeräuschen, einem Tinnitus, verbunden. Das sollte der HNO-Arzt unbedingt abklären und gegebenenfalls behandeln. Bewährt haben sich dabei pflanzliche Präparate mit Ginkgo-Extrakten. Diese verbessern die Durchblutung im Innenohr und können Tinnitus lindern. Ihre Apotheke vor Ort bietet diese Mittel in der passenden Dosierung und übrigens auch Batterien für Hörhilfen an – so können Sie jederzeit ganz Ohr sein. 

Hören & Hirn  

Was wir hören, bestimmt unser Oberstübchen. Schallwellen, die über verschiedene Stationen im Ohr weitergeleitet und in Signale umgewandelt werden, landen schließlich im Gehirn. Im Thalamus, dem Bereich für Sinneswahrnehmungen, sortieren Hörfilter erst mal aus, was stört – etwa laute Nebengeräusche. Die übrigen Signale werden mit Informationen und Emotionen versehen. So hören wir dann angenehmes Vogelgezwitscher, eine schrillende Klingel oder sanfte Musik.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern – https://leserservice.sud-verlag.de

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