Endlich Schluss mit Schnarchen

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Man schätzt, dass etwa 20 Prozent aller Deutschen schnarchen. Das geht an die Nerven – und auf Dauer auch an die Gesundheit.

Wenn sanftes Rütteln, Schubsen oder Wecken nichts nützen, flieht manche geplagte Bettgenossin auf die Wohnzimmercouch. Denn meistens sind es die Frauen, die leiden, während ihre Männer Nacht für Nacht lautstark schnarchen. Und das mit einer durchschnittlichen Lautstärke von 70 Dezibel — das entspricht einem LKW mit laufendem Motor. Schnarcher selbst hören das nicht, weil sie erst in der Tiefschlafphase loslegen, in der das Hirn Geräusche wegfiltert. Diese wichtige Schlafphase erreichen geplagte Bettgenossinnen dann manchmal gar nicht mehr.

Die Schlafqualität leidet

Durch die nächtliche Ruhestörung leidet nicht nur die Schlafqualität des Partners, sondern auch die des Verursachers: Die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit nimmt bei starkem Schnarchen nachweislich ab, wie Versuche mit Studenten und Schülern gezeigt haben.

Paart sich das laute „Sägen“ auch noch mit sekundenlangen Atemaussetzern, gefolgt von heftigem Röcheln und Atemholen, besteht Verdacht auf Schlafapnoe. „Dabei wird der Schlaf durch Atempausen gestört, die rund zehn Sekunden und länger dauern und etwa fünfmal pro Stunde auftreten“, sagt Hans-Detlef Gottschalk vom Ärztezentrum der Techniker Krankenkasse. Durch die Atemaussetzer wird der Körper mit zu wenig Sauerstoff versorgt. Herzrhythmusstörungen und ein Anstieg des Blutdrucks können die Folgen sein. Durch die Schlafapnoe erhöht sich das Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden deutlich. Und die bleierne Müdigkeit am Tag kann zum Sekundenschlaf führen: Im Straßenverkehr oder am Arbeitsplatz steigt das Unfallrisiko an.

Besser  zum Arzt

Wer sich morgens oft schlapp und wenig ausgeschlafen fühlt, sollte deswegen unbedingt einen Hals-Nasen-Ohrenarzt aufsuchen, um den Ursachen des Schnarchens auf den Grund zu gehen. Liegt das Problem an einer zu engen Nase, helfen vielleicht spezielle Nasenerweiterer aus der Apotheke. Sie können die Nasenflügel stabilisieren, die inneren Nasenlöcher weiten und so das Durchatmen erleichtern. Bei einem zurückfallenden Unterkiefer kann sich auch eine vom Zahnarzt angepasste Zahnschiene bewähren.

Im Schlaflabor lassen sich harmlose Schnarcher von gesundheitlich gefährdeten unterscheiden. Bei der Unter-suchung werden zahlreiche Körper-funktionen während des Schlafens gemessen, beispielsweise Herzfrequenz, Hirnströme, Atmung und Sauerstoffgehalt des Blutes. Wer unter einer schweren Schlafapnoe leidet, dem kann die sogenannte CPAP-Therapie helfen. „Hierbei trägt der Patient eine Atemmaske, über die er Sauerstoff einatmet und die durch Überdruck die Atemwege offen hält“, erklärt Gottschalk.

Erste Hilfe gegen Schnarchen

  • Alkohol am Abend meiden 
  • in Seitenlage schlafen, möglichst nicht auf dem Rücken
  • Übergewicht reduzieren
  • nachts für Frischluft sorgen

Quelle: www.ratgebergesund.de

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