Was tun bei Nasenbluten?

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Viele Menschen kennen es: Scheinbar aus heiterem Himmel tropft und rinnt es hellrot aus der Nase. Der Schreck ist erst einmal groß. Doch zum Glück ist Nasenbluten meist harmlos.

Ob Jung oder Alt, Frau oder Mann: Nasenbluten kann jeden treffen. Besonders häufig werden jedoch Kinder und Jugendliche damit konfrontiert. Schuld an Nasenbluten ist meist ein gut durchblutetes Gefäßknäuel, das so genannte Kiesselbach-Geflecht. Es befindet sich im vorderen Bereich der Nase, direkt unter der Schleimhautoberfläche an der Nasenscheidewand. Dort kann es sehr leicht verletzt werden – durch allzu ausgelassenes Toben, starkes oder kräftiges Schnauben und in der Nase bohren.

Den Nacken kühlen

Zum Glück ist der Spuk meist harmlos und schnell wieder vorüber. Am besten den Kopf nach vorne hängen lassen, ein kühles Tuch in den Nacken legen, durch den Mund ruhig weiteratmen und die Nase in ein Taschentuch austropfen lassen. Vorsicht: Keine Watte- oder Papierstückchen in die Nase einführen. Sie können beim Herausziehen zum erneuten Aufreißen der Blutgefäße führen. Falsch ist es auch, den Kopf in den Nacken zu legen.

Ältere Menschen haben ebenfalls häufig mit Nasenbluten zu kämpfen. Das liegt unter anderem daran, dass mit zunehmendem Alter die Haut und die Schleimhäute dünner und als Folge auch die Nasenschleimhäute brüchiger werden können. Dem lästigen Übel vorbeugen können Betroffene beispielsweise mit befeuchtenden Nasenspülungen. Auch sollten ältere Menschen auf eine ausreichende Flüssigkeitsversorgung achten. Das heißt: Über den Tag verteilt anderthalb bis zwei Liter Wasser trinken.

Entzündete Nasenschleimhaut

Auch andere Faktoren können Nasenbluten begünstigen. Jetzt im Herbst und im Winter sind häufig Erkältungen für den Spuk verantwortlich. Und in der Heuschnupfenzeit werden zahlreiche Pollenallergiker von vermehrtem Nasenbluten gequält.Durch die Pollenallergie ist die Nasenschleimhaut – wie auch bei einem grippalen Infekt – entzündet und stärker durchblutet. Zudem gehen Allergie und Infekte oft mit trockenen, gereizten Schleimhäuten einher. Ein zu kräftiges Schnäuzen der Nase kann dazu führen, dass feinste Äderchen platzen. Es kommt zu leichten Blutungen, die meist schnell versiegen.

Vorbeugen kann, wer beim Naseputzen immer ein Nasenloch im Wechsel zuhält. Das verringert den Druck und macht die Nase trotzdem sauber. Hilfreich kann es gerade jetzt in der Heizperiode auch sein, trockene Nasenschleimhäute zu befeuchten, beispielsweise mit Meerwasser-Nasenspray. Für den SOS-Fall gibt es in der Apotheke spezielle Nasenstifte zur einmaligen Anwendung, die die Blutung stillen helfen.

Auf zum Arzt

Obwohl Nasenbluten meist harmlos ist, kann es auch Symptom einer anderen Erkrankung oder „Nebenwirkung“ einer falschen Ernährung sein. Wer sich beispielsweise extrem einseitig ernährt, kann einen Vitamin-K-Mangel entwickeln. Vitamin K spielt unter anderem eine zentrale Rolle bei der Blutgerinnung. Die Versorgung mit diesem Vitamin kann auch durch eine Störung der natürlichen Darmflora, bei schweren Magen-Darm-Erkrankungen oder durch die längerfristige Einnahme von Antibiotika gefährdet sein. Ein Check-up beim Arzt sorgt für Klarheit.

Ein Risikofaktor für plötzliches Nasenbluten ist Bluthochdruck. Deshalb gilt: Bei häufigem Nasenbluten unbedingt einmal den Blutdruck kontrollieren lassen. Auch Menschen, die blutverdünnende Mittel einnehmen, sollten Nasenbluten immer ernst nehmen. Wenn das Phänomen häufig auftritt, stimmt vielleicht die Arzneimittel-Dosierung nicht. Grundsätzlich gilt: Wer häufig unter Nasenbluten leidet, sollte die Ursachen vom Arzt abklären lassen. Umgehend in die Arztpraxis gehören Menschen, bei denen die Blutung – trotz Selbstbehandlung – partout nicht aufhören will.

Lästig, aber zum Glück meist harmlos.

Quelle: www.ratgebergesund.de

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