Im Kältestress

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Das Herz friert nicht gern. Winterliche Temperaturen erhöhen sogar das Infarktrisiko.

Warum ist Frost für Herzpatienten gefährlich? Kältebedeutet eine zusätzliche Belastung für krankeHerzen. Sinken die Temperaturen, ziehen sich die Blutgefäße zusammen, um möglichst wenig Wärme an die Umgebung abzugeben und die Körperkerntemperatur zu halten. In der Folge muss das Herz seine Pumpleistung verstärken und mit höherem Druck gegen einen Widerstand arbeiten. Verengen sich auch die Herzkranzgefäße, ist die Blutversorgung des Organs gemindert. Der Herzmuskel bekommtweniger Sauerstoff und ist in seiner Funktion noch mehr beeinträchtigt.

Langsam angehen lassen

Körperlich anstrengende Tätigkeiten bei Minusgraden können bei Herzproblemen übermäßig belasten und einen Infarkt begünstigen. Studien belegen eine messbare Häufung von Herzinfarkten in den Wintermonaten. Menschen mit einer koronaren Herzkrankheit oder Angina pectoris sollten daher an frostigen Tagen besonders auf ihre Gesundheit achten. Kräftiges Schneeschaufeln oder intensive Sporteinheiten sind auch nach einem Herzinfarkt tabu, sobald die Temperaturen unter den Gefrierpunkt sinken. Moderate Bewegung, wie ein Spaziergang im Schnee, fördert die Gesundheit und ist natürlich weiterhin erlaubt.

Schön warm halten

Damit der Körper gar nicht erst mit großer Kälte konfrontiert wird, heißt es: Warm halten! Entsprechende Kleidung und eine angenehm geheizte Wohnung sind die Grundvoraussetzungen. Vor Aufenthalten in frostiger Umgebung ist sanftes Aufwärmen mit Gymnastik oder Auf-der-Stelle-Laufen empfehlenswert. Draußen kann ein Schal oder Tuch über Mund und Nase helfen. So wird die Atemluft angewärmt, bevor sie in die Lungen gelangt.

Erhöhte Achtsamkeit

Wer zu erhöhtem Blutdruck neigt, sollte im Winter seine Werte engmaschig messen. Für manche Patienten mit Bluthochdruck oder Herzerkrankungen ist ein medizinischer Wintercheck sinnvoll. Dabei kann der behandelnde Arzt die Dosis verordneter Medikamente oder den Einnahmezeitpunkt der kalten Jahreszeit anpassen.erhöhen sogar das Infarktrisiko.

Gut auskurieren!

Ob grippaler Infekt, »echte« Grippe oder Magen-Darm-Virus: Nur eine ausreichende Genesungsphase gibt dem Körper die Chance, wieder ganz gesund zu werden. Solange Fieber, Husten und Abgeschlagenheit nicht komplett abgeklungen sind, ist

Ruhe angesagt. Sport und andere körperliche Belastungen haben in dieser Zeit Pause dem Herzen zuliebe. Denn Herzmuskelentzündungen durch verschleppte Infekte verursachen zwar keine Schmerzen. Mit ihnen ist jedoch nicht zu spaßen, denn sie sind eine mögliche Vorstufe für eine dauerhafte Herzschwäche(Herzinsuffizienz). Anhaltende Müdigkeit und eine verringerte Leistungsfähigkeit nach einer überstandenen Infektion sind Signale dafür, dass etwas nicht stimmt. Sollten Sie der artige Veränderungen bemerken, gehen Sie vorsichtshalber zum Arzt.

Quelle: S&D Verlag GmbH, Geldern

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